In welcher Form plant die CDU/CSU Fraktion, Endometriose und andere gynäkologische Erkrankungen im Bundestag zu thematisieren und Betroffene zu unterstützen?
Sehr geehrter Herr Rainer,
als Endometriose-Betroffene und Bürgerin in Ihrem Wahlkreis interessiere ich mich besonders dafür, wie Endometriose, aber auch andere (gutartige) gynäkologische Erkrankungen auf bundespolitischer Ebene thematisiert und verhandelt werden. In früheren Legislaturperioden wurde leider noch nie über dieses Thema diskutiert; Frauengesundheit und geschlechtsspezifische Medizin fielen als Thema meist unter den Tisch.
Als Oppositionsparteien stehen der CDU und CSU nun andere Mittel und Wege zur Verfügung, um Druck auf die neue Regierung auszuüben. Wie werden Sie und Ihre Partei Ihre Position nutzen, um Endometriose und andere gynäkologische Erkrankungen im Bundestag anzusprechen und die Versorgungssituation von Betroffenen zu verbessern?
Zur Orientierung und Inspiration empfehle ich Ihnen den Forderungskatalog der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. (abrufbar unter https://www.endometriose-vereinigung.de/Endo_Politisch_Aktiv..html).
Sehr geehrte Frau F.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich finde es gut, dass Sie öffentlich auf das Thema aufmerksam machen, da über dieses in der Gesellschaft heute noch viel zu wenig gesprochen wird. Zum einen verstehe ich, dass es ein schambesetztes Thema ist. Zum anderen brauchen wir im Bereich der gynäkologischen Erkrankungen viel mehr Forschung. Ich sehe es daher als guten Ansatz, mehr in die Forschung der Endometriose und anderer gynäkologischer Krankheiten zu investieren und gleichzeitig auch die niedergelassenen Frauenärzte mehr über diese und andere Erkrankungen aufzuklären, sodass bereits die Frauenärzte als erste Ansprechpartner die Frauen gezielt aufklären und frühzeitig weitere Maßnahmen in die Wege leiten können hin zu Endometriosezentren oder den Unikliniken, die zu dem Thema gezielter forschen. Für die betroffenen 10-15 % Frauen in unserer Gesellschaft verläuft die Krankheit oft sehr schmerzhaft und wird häufig spät erkannt. Ich sehe es daher als notwendig an, dass die Krankheit frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt wird, sodass die Entzündungsherde vorgebeugt oder schnell behandelt werden können. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat zudem das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen mit der Erstellung einer Patienteninformation „Endometriose“ beauftragt, die über die Erkrankung und mögliche Behandlungen informiert beruhend auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Diese Information wurde im Jahr 2021 unter Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse aktualisiert. Die Patienteninformation ist abrufbar unter: www.gesundheitsinformation.de/endometriose.html.
Mit freundlichen Grüßen
Alois Rainer