Frage an Alfons Maximini von Nils G. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Maximini,
der Ankauf der Bahnstrecke Hermeskeil – Morbach ist ein großes Thema der Lokalpolitik im Hunsrück. Um den Erhalt der Strecke langfristig zu sichern, haben die Räte der beteiligten Gemeinden einen Kauf der Strecke mehrheitlich befürwortet. Unterstützt wird diese Entscheidung von der Bevölkerung vor Ort, den Mitgliedern des Fördervereins Hunsrückbahn sowie der Hochwaldbahn-Gruppe, die auf der Bahnstrecke Touristik- und Güterverkehr anbieten möchte.
Der schienengebundene Touristikverkehr als Ergänzung vorhandener touristischer Angeboten ist für die Region ein Alleinstellungsmerkmal. Für Naturpark Saar-Hunsrück, den Premiumwanderweg Saar-Hunsrück-Steig, die großen geplanten Ferienzentren in Hermeskeil (Dorf Hochwald) und Bostalsee (Sun Parc) sowie den Flughafen Hahn entstehen durch die Bahnverbindung Synergieeffekte, von denen die Region im Gesamten profitiert.
Nicht zu vernachlässigen ist außerdem der Nutzen für die Region im Güterverkehr. Mehrere Unternehmen haben bereits Interesse an Bahntransporten bekundet.
Bei der Neuansiedlung von Unternehmen kann der mögliche Gleisanschluss der entscheidende Standortvorteil sein. Trotz allem scheiterte ein Ankauf 2010 aufgrund von der ADD Trier nicht genehmigter Zuschüsse in Höhe von 175 000,- €.
Mehr Informationen zum Thema inklusive Kostenaufstellung finden sich in einer Broschüre der HWB unter: www.bahntouristik-hunsrueck.de Durch den Kauf der Strecke erfahren regionale Strukturen eine enorme Aufwertung, wobei der finanzielle Aufwand der öffentlichen Hand sehr überschaubar bleibt.
Eine parteiübergreifende, konstruktive Zusammenarbeit und der Rückhalt aus der Bevölkerung vor Ort können hier zu einem Ergebnis führen, dass durchaus als Aushängeschild für das Zusammenwirken von bürgernaher Politik und lokalem Engagement gesehen werden kann.
Da das Projekt von großer regionaler Bedeutung ist, bitte ich Sie, Ihre Position zum Thema darzulegen.
Sehr geehrter Herr Göttert,
die SPD- Kreistagsfraktion Trier-Saarburg hat sich für den Erhalt der Bahninfrastruktur auf dem Hunsrück ausgesprochen, allerdings mit einigen grundsätzlichen Vorbehalten. Zunächst wurde den Entscheidungsgremien eine Befahrung mit dem Messzug, eine Untersuchung über die Folgekosten sowie die mittelfristigen Sanierungskosten zugesagt. Diese konnten bisher nicht vorgelegt werden, worauf wir in der Haushaltsberatung für den Kreishaushalt 2010 einen Sperrvermerk erwirkten - der dann auch von der ADD - als Hauhaltsgenehmigungsvorbehalt bestätigt wurde.
Das von der HWB-Gruppe vorgelegte Konzept ist nur für die mehrmalige touristische Nutzung der Eisenbahnfreunde ausgelegt. Eine Personenbeförderung mit Güterverkehr sowie der Museumsbahn - ist zunächst eh nicht vereinbar.
Es gibt auch keine, auch gar keine konkrete Zusage von irgendwelchen Betrieben auf dem Hunsrück, die Bahn als Transportstrecke zu nutzen. Nur vage Andeutungen vom Sägewerkbetrieb Decker ?, auf dieser Basis lassen sich keine Millioneninvestitionen von Steuergeldern verantworten. Und neue Gleisanschlüsse sind für jeden Betrieb ein riesiger Kostenaufwand.
Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen jetzt erst auf Ihre Fragen antworte.
Freundliche Grüße
Alfons Maximini MdL