Frage an Alexander Radwan von Stefan H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Radwan
Während wir nun an Weihnachten Geschichten über eine Familie gelauscht haben, die Herberge für die Geburt ihres Kindes gesucht haben und Fürbitten für Menschen in Notlagen gebetet haben, mehren sich die Berichte über die immer unerträglicheren Zustände in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln. Die Berichte der Helfer sind eine Schande für Europa und unsere christlichen Werte, für die auch ihre Partei steht.
Die Situation vor Ort wird von Tag zu Tag schlimmer, Hilfslieferungen von Decken und ähnlichem adressieren das Problem nicht mal im Ansatz.
Was gedenken sie zu tun, um das völlig unnötige und groteske Leid innerhalb Europas endgültig und schnellstmöglich zu beenden?
mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Hammer,
Ihre Nachricht bei abgeordnetenwatch.de vom 28.12.2019 habe ich erhalten. Sie sprechen darin die höchst problematischen Unterbringungszustände für Flüchtlinge und Migranten auf den griechischen Inseln an.
Ich teile selbstverständlich Ihre Auffassung, dass großer Handlungsbedarf besteht. Ich darf in diesem Zusammenhang auf die Aussagen von Bundesinnenminister Seehof sowie vom Fraktionsvorsitzenden der europäischen Volkspartei, Manfred Weber, hinweisen. Beide haben kürzlich unmissverständlich deutlich gemacht, dass gerade Griechenland bei der Frage der Unterbringung von Flüchtlingen nicht länger alleine gelassen werden darf. Um hier umgehend eine Verbesserung zu erreichen, ist es wichtig, dass endlich damit begonnen wird, Asylverfahren vor Ort durchzuführen, um schnell entscheiden zu können, wer ein Bleiberecht hat und wer nicht. Gerade auch im Interesse der Bleibeberechtigten ist dies schnellstmöglich notwendig.
Ich kann Ihnen für die CSU Landesgruppe versichern, dass intensiv daran gearbeitet wird, auf europäischer Ebene eine Lösung zur Verteilung von Flüchtlingen zu erreichen. Gerade Deutschland hat sich in der Vergangenheit bei dieser Frage sicher vorbildlich verhalten.
Besten Dank nochmals für Ihren sachlichen Beitrag
Mit freundlichem Gruß
Alexander Radwan, MdB