Frage an Alexander Plahr von Christian B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Plahr!
Da sie selbstständiger Software-Entwickler sind, würde ich gerne Ihre Meinung zu dem Thema "Software-Patente" vernehmen.
Als selbständiger Unternehmer sind Sie ja direkt von betroffen, da Sie zum einem ja auch Ihre Arbeit gewürdigt haben möchten, zum anderen von der allgemeinen Software-Kultur (die es ja nicht mit Software-Patenten existieren würde) profitieren.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Böhm
Sehr geehrter Herr Böhm,
vielen Dank für Ihre Frage. Der Schutz geistigen Eigentums ist ein wichtiger Faktor der digitalen Ökonomie, für ihn trete ich entschlossen ein - egal um welches Lizenzmodell (copyright oder copyleft) es geht.
Software-Patente jedoch sind der Versuch, ein für einen gänzlich anderen Bereich, eine andere Zeit und eine andere Innovations- Geschwindigkeit bewährtes Modell auf den Softwarebereich zu übertragen. Das kann nicht funktionieren. Zudem lässt sich reine Logik nur schwerlich schätzen. Um es zu verdeutlichen: Stellen Sie sich vor, man würde Rechenmethoden patentieren. Pythagoras, der den nach ihm benannten Satz schätzen lassen wollte? Absurd.
Daher muss man sehr genau unterschieden zwischen dem generellen Schutz geistigen Eigentums und der Patentierbarkeit von Software. Vorheriger macht Sinn und ist zweifelsohne notwendig, letzteres problematisch bis absurd.