Worin unterscheiden sich Ihre Denkweisen und Ihre Rhetorik von der AFD? Inwieweit vertreten Sie christlich-soziale Werte?
Angesprochen auf 160.000 Demonstranten in Berlin (https://www.freiepresse.de/nachrichten/sachsen/ihr-hattet-jahrelang-zeit-es-besser-zu-machen-ein-vormittag-am-wahlkampfstand-der-cdu-in-aue-artikel13695757) antworten Sie, dass dies doch „bezahlte Demonstranten“ seien und –relativierend– “Ich würde nicht sagen, dass da jeder gemietet ist.“ Die hier freiwillig demonstrieren sind „aus meiner Sicht Verrückte“. [Er lacht]. In der direkten Wählerbegegnung, in der unwidersprochen das Wort „Umvolkung“ fällt, fasst es Ihre Ehefrau so zusammen: „Das wollen wir endlich begrenzen, die gehören alle abgeschoben.“ Als Person mit Karriere in gewählten CDU-Gremien muss unterstellt werden, dass Sie diese Aussagen sehr bewusst treffen. Verantwortung bedeutet aber, sich von denen abzugrenzen, die unsere Demokratie untergraben, statt ihnen gesellschaftliche Legitimität zu verleihen. Ein CDU-Spitzenkandidat im AfD-dominierten Erzgebirgskreis sollte sich klar abgrenzen und nicht zum Steigbügelhalter taugen.
In der Migrationspolitik (bezogen auf die irreguläre Migration) brauchen wir einen Politikwechsel. Bis die europäischen Verfahren (z. B. Dublin: Asylbewerber werden in das Land zurückgebracht, wo sie in die EU eingereist sind und ihr Antrag wird dort bearbeitet) wieder funktionieren, brauchen wir dauerhafte Grenzkontrollen und die Abweisung all jener, die ohne gültige Papiere einreisen wollen. Sreaftäter müssen konsequent abgeschoben werden. Bis zur Abschiebung müssen sie in den Ausreisegewahrsam. Ich möchte, dass wieder Ordnung herrscht - der Wunsch der Mehrheit in Deutschland.
Die AfD ist eine fremdenfeindliche und europafeindliche Partei; in ihren Reihen gibt es Rechtsextremisten, die die Demokratie ablehnen. Mit dieser Partei möchte ich nichts zu tun haben. Wer AfD und CDU in einen Sack stecken möchte, der verharmlost die AfD.