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Alexander Krauß
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Frage von Jochen A. •

Frage an Alexander Krauß von Jochen A. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Krauß,

Zunächst vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner Frage.

Das Argument, dass man etwas beibehalten solle, weil es schon immer so war, ist nicht sonderlich überzeugend.

Wenn die Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen führt, wird in einer aufgeklärten Gesellschaft der Versuch unternommen, diese auch umzusetzen.

Hier kann das Schulwesen als Beispiel dienen: In den letzten Jahren wurde hier der Versuch gewagt,neue Ansätze in den Unterricht einfließen zu lassen. Der Religionsunterricht ist zudem ein gutes Beispiel dafür, dass nicht nur pädagogische Neuansätze in den Unterricht integriert wurden, sondern auch eine inhaltliche Umkehr vom katechetischen/dogmatischen Unterricht hin zu einem Unterricht, der es SchülerInnen ermöglicht, sich geistig frei und aufgeklärt aus dem Blickwinkel der jeweiligen Konfession/Religion zu entfalten.

Somit sollte sich die Politik auch medizinischen Erkenntnissen öffnen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir diesbezüglich nochmals antworten würden.

Sehen Sie bei einem möglichen Verbot Gefahren?

Freundliche Grüße

J. A.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr A.,

vielen Dank für Ihre erneute Frage.

Ich wollte mitnichten dahingehend argumentieren, dass man die derzeitige Regelung allein deshalb so belassen sollte, weil es schon immer so war. Vielmehr wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass man diesen Umstand der kulturellen Verwurzelung aber unbedingt berücksichtigen sollte. Bei vielen Menschen würde eine solch drastische Maßnahme aus diesem Grund sicherlich für wenig Verständnis sorgen. Darüber sollte man sich zumindest im Klaren sein, wenn man darüber diskutiert.

Natürlich sollte die Politik aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse stets berücksichtigen. In letzter Zeit scheint mir die diesbezügliche Diskussion jedoch etwas in eine Schieflage zu geraten. Politik und Wissenschaft sind nicht dasselbe und folgen einer unterschiedlichen Logik! Wissenschaft ist ein theoretisch und methodisch geregeltes System zur Erfassung und Gestaltung von Wirklichkeit. Wissenschaft ist dabei möglichst objektiv, systematisch, intersubjektiv nachvollziehbar und vor allem kumulativ. In der Wissenschaft sollten Werturteile keine große Rolle spielen - in der Politik jedoch schon! Politisch Verantwortliche müssen beispielsweise Entscheidungen dahingehend treffend, welche Wege die Gesellschaft gehen will und welche Werte als wichtig erachtet werden.

Dies lässt sich an einem Beispiel verdeutlichen: in der Politik fragt man sich häufig, welches Ergebnis man letztendlich herbeiführen will und leitet daraus seine Handlungen ab. Ein solches Vorgehen wäre in der Wissenschaft jedoch äußerst verwerflich!

Ich hoffe, dass ich Ihnen meine Argumentation nachvollziehbar schildern und Ihnen weiterhelfen konnte.

Mit einem herzlichen Glückauf grüßt Sie

Alexander Krauß MdB