Frage an Alexander Krauß von Peter V. bezüglich Gesundheit
Herr Krauß,
Alle wissenschaftlich relevanten Untersuchungen zeigen, dass die Cannabisprohibition (Strafverfolgung) gescheitert ist, sprich Angebot und Nachfrage nach Cannabis nicht reduziert und somit auch nicht zu weniger Konsum führt. Siehe z.B. Bericht der Europäischen 2011 Drogenbeobachgungsstelle, Bericht der Global Commission on Drug Policy 2011, oder Evaluation des 10-Jahres-Programms der UNO zur Drogenbekämpfung 2008 (schildower-kreis.de/manifest).
Sie behaupten im Bundestag das Gegenteil davon und wurden in der vorherigen Anfrage auf diesem Portal nach "mindestens ähnlich aussagekräftigen Erkenntnissen" gefragt, auf denen Ihre Behauptung beruht.
Ihre Antwort: "In Holland liegt der Cannabiskonsum von 15- und 16Jährigen doppelt so hoch wie im Durchschnitt der EU."
Jedoch ist das keine "mindestens ähnlich aussagekräftige Erkenntnis" wie die genannten Studien. Es ist ein Beispiel. Es gibt genauso gleichermaßen relevante, gegensätzliche Beispiele: In Frankreich wird trotz harter Strafverfolgung mehr konsumiert als in Holland, wo es keine Strafverfolgung für Kauf und Verkauf in Coffeeshops gibt (siehe aktuelle Zahlen der europäischen Drogenbeobachtungsstelle - www.emcdda.europa.eu/data/stats2017/gps).
Warum orientieren Sie sich an einem Beispiel anstatt an wissenschaftlich relevanten Untersuchungen, die allesamt das Gegenteil zeigen? Es geht um Gesundheit und Freiheit der Bevölkerung.
P. V.
Sehr geehrter Herr V.,
ich bitte Sie, sich einmal mit den Praktikern in der Drogenhilfe zu unterhalten. Es gibt dort (von Ausnahmen abgesehen) die einhellige Meinung, dass es Prävention, Behandlung aber auch Repression bedarf. Dort, wo die Repression schwach ist, explodiert der Drogenkonsum! Wenn Sie einmal mit Fachleuten das Gespräch suchen wollen, dann kann ich Ihnen diese Veranstaltung empfehlen: http://www.gad-sachsen.de/veranstaltungen.html .
Mit besten Wünschen für ein drogenfreies Leben
Alexander Krauß