Frage an Alexander Hold von Fabian B. bezüglich Verbraucherschutz
Guten Tag Herr Hold,
schön dass sie für den Landtag kandidieren.
Meine Frage richtet sich an den Verbraucherschutz.
Fleisch ist so billig wie nie, und die Preisspirale dreht sich immer weiter nach unten und damit auch die Qualität.
Andererseits ist bekannt, dass Fleisch die Gesundheit belastet und die intensive Landwirtschaft das Klima negativ beeinflusst.
Wie gehen sie mit dem Thema um? Soll es eine Steuer auf Fleisch geben um den ungehemmten Fleischkonsum zu regulieren und damit auch die Gesundheit zu schützen sowie das Klima weniger zu beeinflussen oder finden sie dass man hier nicht eingreifen sollte und weiterhin ungesundes mit Wasser aufgespritzes Billigfleisch überall und jederzeit verfügbar ist.
Beste Grüße
Fabian B.
Sehr geehrter Herr B.,
Ich möchte, dass möglichst alle Menschen wieder leichteren Zugang zu frischen und gesunden Lebensmitteln aus regionaler Produktion haben. Gerade bei Fleischprodukten entsteht durch lange Transporte der lebenden Tiere unnötiges Tierleid und durch industrielle Weiterverarbetung , Haltbarmachung und Einsatz von Zusatzstoffen werden vielfach ungesunde Prozesse, beispielsweise Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien ausgelöst.
Verschiedene Initiativen im Allgäu (die Marke "von hier" ist ja schon fast ein Synonym dafür geworden) zeigen hier den richtigen Weg, der Landwirten und Verbrauchern Sicherheit gibt und den Tieren ein würdiges Leben ermöglicht.
In unserem Wahlprogramm fordern wir daher auf Basis dieser Erfahrungen:
• Klare Kennzeichnung über Herkunft und Produktionsweise der Lebensmittel
• Deutlicher Ausbau und Unterstützung der heimischen Direktvermarktung und Spezialitäten
• Kampf gegen marktbeherrschende Strukturen in Lebensmitteleinzelhandel, Schlachthofbranche und Lebensmittelindustrie
• Erhalt und Wiederaufbau der kleinstrukturierten, verbrauchernahen und mittelständischen Land- und Ernährungswirtschaft
• Ausbau der Weidetierhaltung, Weide- und Hofschlachtung. Tierschutz und bessere Fleischqualität durch kurze Wege
• Mehr Wertschöpfung für den Erzeuger, Honorierung von Tierschutz- und Umweltstandards
• Gesamtkonzepte zur Reduzierung von Antibiotika und genveränderten Futtermitteln
• Strenge Kontrolle von Lebens- und Futtermittelimporten, keine laxen Grenzwerte
• Mehr Aufklärung und Bildung in Bezug auf gesunde Lebensmittel, auch im Schulunterricht (Unterrichtsfach Alltagskompetenz)
All dies schützt - wie von Ihnen angesprochen - Gesundheit, Klima und Tiere.
Es ist ganz wichtig, dass wir zum wahren Preis unserer Lebensmittel stehen. Von Regulierungen und neuen Steuern halte ich trotzdem wenig - und zwar grundsätzlich in fast allen Bereichen. Maßnahmen, die die oben genannten Forderungen unterstützen, wie die Förderung des Erhalts kleinstrukturierter Landwirtschaft oder die Umstellungsförderung auf ökologische Erzeugung halte ich für effektiver.
Beste Grüße
Alexander Hold