Wie wollen Sie als Befürworter der B26n die prognostizierte Erhöhung des Durchgangsverkehrs, vor allem des Schwerlastverkehr für das Lohrtal verhindern, die bedrohte Lebensqualität dort noch erhalten?
Sehr geehrte F. H.
vielen Dank für Ihre Frage. Sie schreiben es selbst: Ich setze mich bereits seit vielen Jahren für den Bau der B 26n ein. Dafür gibt es auch viele gute Gründe. Ich weiß, dass Sie das als Grünen-Mitglied anders sehen. Gleichwohl hat - das möchte ich an dieser Stelle betonen – die rot-grüne Bundesregierung bereits 2003 die B 26n erstmals in den damaligen Bundesverkehrswegeplan aufgenommen, und zwar gleich in den „vordringlichen Bedarf“, sprich: höchste Priorität. Diese Eingruppierung wurde 2016 bestätigt, als der Bundestag den Bundesverkehrswegeplan bis 2030 beschlossen hat.
Das Verkehrsproblem in Lohr wird sich nur mit der B 26n lösen lassen, denn nur mit der B 26n ist eine dritte Mainbrücke realistisch. Auch für den Wirtschaftsstandort Lohr ist eine moderne Anbindung ohne Verkehrsprobleme wichtig. Was Infrastruktur für das Gewerbe bedeutet, kann man sehr gut in Marktheidenfeld beobachten. Der Verkehr nimmt auch ohne die B 26n nicht ab, denn in einer globalisierten Welt nehmen Mobilität und Warenverkehr zu. Deshalb ist eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Infrastruktur so wichtig. Ich möchte unsere Region zukunftsfest machen, unser Land muss wettbewerbsfähig bleiben. Dazu kann aber nicht alles für immer so bleiben, wie es ist. Stillstand bedeutet Rückschritt!
Weil Sie mir als Ortsverbands-Vorsitzende der Grünen in Frammersbach schreiben, gestatte ich mir den Hinweis, dass sich die Grünen vehement gegen die B 26n aussprechen in Komplettausbau bis nach Helmstadt – das jedoch würde das Lohrtal erheblich entlasten. Da müssten Sie sich eigentlich fragen, ob Sie sich nicht selbst widersprechen.
Viele Grüße nach Frammersbach!
Alexander Hoffmann, MdB