Frage an Alexander Hoffmann von Andreas W. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Hoffmann,
da ich in MSP wohne, verfolge ich zwangsläufig in der Tageszeitung auch Ihre Auftritte und Aussagen.
Meine Frage an Sie ist, weshalb Sie für die B26n sind bevor alle Fragen der nötigen weiteren Verkehrsführung zum Beispiel durch Lohr a. Main und Karlstadt abschließend geklärt sind.
Sind Sie nicht auch der Meinung, dass es keinen Sinn macht eine Gemeinde (Arnstein) zu entlasten, dafür aber andere wie Karlstadt, Lohr a. Main und viele an der geplanten Strecke liegenden Dörfer stark zu belasten?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Sehr geehrter Herr Wolf,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ich freue mich sehr, dass die B26n (Abschnitt Autobahnkreuz Schweinfurt-Werneck bis Karlstadt) im neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) im "vordringlichen Bedarf" gelistet ist. Das Staatliche Bauamt hat bereits unmittelbar nach Verabschiedung des BVWP durch den Deutschen Bundestag Ende 2016 mit den Planungen begonnen; Baubeginn könnte daher schon Ende 2019 oder spätestens Anfang 2020 sein. Der zweite Abschnitt von Karlstadt zur A3 hat im BVWP die mittlere Priorität, nämlich "Weiterer Bedarf Plus". Das bedeutet, dass zwar die Projektplanung aufgenommen und diese bis zum sogenannten Baurecht bereits vorangetrieben werden kann. Realisiert werden kann der zweite Abschnitt aber erst später.
Trotzdem war die Herangehensweise richtig: Der erste ganz wichtige Schritt war es, die B26n überhaupt in den "vordringlichen Bedarf" zu bringen. Das ist gelungen. Erst dadurch ist es jetzt auch möglich, die weitere, sich daran anschließende Verkehrslenkung für Karlstadt, Lohr usw. realistisch anzugehen. Bisher liegt leider kein Verkehrskonzept Main-Spessart vor. Jetzt haben wir die Chance, eine Gesamtkonzeption nachzuentwickeln. Das hat bei unserem Kreisparteitag vor drei Jahren bereits eine Rolle gespielt.
Bereits seit über einem Jahr führen wir intensive Gespräche und Überlegungen, wie wir den Verkehr von Karlstadt aus am besten leiten, damit weder in Karlstadt noch in Lohr eine unerträgliche Verkehrssituation entsteht. Durch die B26n ergießt sich aber nicht grundsätzlich mehr Verkehr in die Region. Denn zum einen haben wir mit der sogenannten 2+1-Variante einen Zuschnitt erreicht, der - z.B. anders als eine autobahnähnliche Variante - lange nicht so attraktiv ist für den überörtlichen Verkehr. Zudem wird die Lkw-Maut im nächsten Jahr auf alle Bundesstraßen ausgeweitet; auch damit werden Ausweichrouten unattraktiver.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Alexander Hoffmann, MdB