Warum gibt es keine angemessene Strompreisbremse für Nutzer von Nachtspeicherheizung. Preisanhebungen von weit über 100%
Sehr geehrte Frau Trauschel,
Die Strompreisbremse kommt. Doch eine Gruppe fällt dabei durch's Raster: die Nutzer von Nachtspeicheröfen. Sie müssen für eine warme Wohnung bald deutlich mehr bezahlen. Für Privatkunden gibt es ab März 2023 rückwirkend ab Anfang Januar eine Deckelung des Preises für Haushaltsstrom bei 40 Cent pro Kilowattstunde. Das Problem: Hier hatte man wohl nur den Haushaltsstrom im Blick, nicht den Strom, mit dem Heizungen nachts geladen werden. Bei diesem Tarif ist der Deckel keine Hilfe. Auch für Menschen, die mit Gas heizen, gibt es eine Gaspreisbremse, die bei 12 Cent pro Kilowattstunde liegt. Bei der Fernwärme würde dieser 9,5 Cent pro Kilowattstunde betragen. Warum gibt es keine Strompreisbremse für Menschen, die mit Nachtstromspeicherheizungen heizen müssen? Speicherheizungen wurden bis in die 90ger Jahre als Alternative zu Öfen für Heizöl propagiert, besonders für ländliche Gebiete, in denen es keine Gasversorgung gab oder die Orte Luftkurorte werden wollten.
Sehr geehrte Frau D.,
Haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Planungen der Bundesregierung sowie der sie tragenden Fraktionen sehen vor, dass die Strompreisbremse auch für Nachtstrom gilt. Bei zeitvariablen Tarifen, zum Beispiel bei Haushalten mit Nachtspeicherheizungen, soll der monatliche Durchschnittspreis herangezogen werden, um den Entlastungsbetrag der Strompreisbremse zu berechnen. Zum Beispiel: Wenn von 0 bis 6 Uhr ein günstiger Tarif gilt und von 6 bis 24 Uhr ein teurer Tarif, dann geht der Nachttarif zu 6/24 in den Durchschnitt ein und der Tagtarif zu 18/24.
Insgesamt sehen wir Freie Demokraten jedoch das generelle Problem einer Strommangellage, gegen die auf Dauer nur die physikalische Produktion von Strom hilft. Daher liegt unser Fokus darauf, alle verfügbaren Formen der Energieproduktion zu nutzen.
Herzliche Grüße
Alena Trauschel