Frage an Albert Duin von Elisabeth W. bezüglich Wirtschaft
Welchen Plan B, trotz aller Impfaussichten, hat die Politik für Friseure parat?
Friseure haben über acht Monate lang nachgewiesen, dass sie Hygienekonzepte können, bevor wir in den zweiten Lockdown mussten.
Eigentlich wird damit etwas Erfolgreiches im alltäglichen Kampf gegen die Pandemie,
zurückgefahren.
Die Folge: Keine Dauer- sondern eine Insolvenzwelle steht bei Friseuren an.
Somit wird Schwarzarbeit unterstützt.
Zur Erinnerung für die Politik – es geht um Haare:
• Wir können keine to-go Dienstleistungen anbieten
• Wir können unsere Arbeit nicht in ein Homeoffice verlagern.
• Wir können kein click and collect anbieten.
Daten und Fakten fürs Superwahljahr 2021:
• rund 80.000 Friseursalons in Deutschland
• mit über 240 000 Beschäftigte und rund 20 000 Azubis
(Angaben: Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks)
Unser Video:
https://www.youtube.com/watch?v=DQJVvSU_MVE
Medienecho
Bayerisches Fernsehen
https://www.br.de/mediathek/video/corona-schattenwirtschaft-im-lockdown-av:5ff46fcef24bfc001a70b162
Mittelbayerische Zeitung
https://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt-nachrichten/welchen-plan-b-gibt-es-fuer-die-friseure-21102-art1969295.html
ARD und Deutsche Handwerks Zeitung
https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/schliessung-umsaetze-schwarzarbeit-das-sind-die-probleme-der-friseure-in-der-pandemie/150/3094/409615
Mein Hintergrund:
Ich bin Obermeisterin der Friseurinnung Neumarkt. Und damit Sie mich richtig einschätzen können: Ich wäre für einen knallharten, dreiwöchigen Lockdown im November 2020 gewesen (Kompletter Stillstand, bis auf Lebensmittel- und Medizinversorgung). Jetzt haben wir eine Salamitaktik.
Mehr gibt es auch unter https://www.elisabeth-haarstudio.de/
Ich bin sehr auf Ihre Antwort gespannt.
Vielen Dank für Ihre Zeit und vor allem für Antworten ohne Standardfloskeln, Textbausteine oder Durchhalteparolen.
Elisabeth Würz
Sehr geehrte Frau Würz,
vielen Dank für Ihre Mail.
Wir stehen in der Sache unter anderem mit dem Landesinnungsverband in Kontakt und versuchen als Fraktion hier mit parlamentarischen Initiativen zu helfen.
Für uns die wichtigste Hilfe für die Friseure, wie auch für alle anderen Branchen, ist vor allem eines: Sie als Unternehmerin müssen wieder arbeiten dürfen! Aus unserer Sicht sind viele Dienstleistungen relativ zeitnah wieder möglich. Unsere Fraktion hat Anfang Januar ein Strategiepapier für den Weg aus dem Lockdown vorgelegt - natürlich immer orientiert am Infektionsgeschehen und anderen medizinischen Indikatoren. Das Papier mit dem Namen "Freiheitsstrategie 2021: Schritte aus dem Lockdown" finden Sie unter folgendem Link: https://www.fdpltby.de/sites/default/files/resolutions/2021-01/Freiheitsstrategie%202021-%20Schritte%20aus%20dem%20Lockdown%20.pdf
Desweiteren sind wir der Meinung, dass die Überbrückungshilfe III deutlich schneller kommen muss, hierfür werden wir uns einsetzen. Wir wollen künftig auch noch weiter gehen und mit einer negativen Gewinnsteuer vor allem den steuerlichen Verlustrücktrag stark ausweiten und kurzfristige Liquiditätshilfen über die Finanzämter auszahlen lassen. Leider setzt die Staatsregierung diese kurzfristig wirksamen Maßnahmen nicht um. Die Problematik bei den Inhabern von Friseurbetrieben, insbesondere bei Einzelunternehmen und Soloselbstständigen ist uns bekannt. Auch hier fordern wir bereits seit letztem Frühjahr einen bundeseinheitlichen fiktiven Unternehmerlohn.
Wenn Sie weitere Themen haben oder Unterstützung benötigen, kommen Sie gerne auf uns zu.
Mit freundlichen Grüßen
Judith Haberkorn
Persönliche Referentin und Büroleiterin von MdL Albert Duin (FDP)
Wirtschafts-, energie- und tourismuspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag