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Frage von Stefan D. •

Frage an Albert Deß von Stefan D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Deß,

Zum Thema TTIP:

1. Haben Sie das Buch von Thilo Bode, „TTIP - Die Freihandelslüge“ gelesen?

2. Abgeordnete, die wie Sie früher oder später wohl einmal über TTIP abstimmen müssen, müssen sich m.E. mit den Fakten und Argumenten des Buches auseinandersetzen. Sind die Fakten in diesem Buch unzutreffend?

3. Die Quintessenz des Buches ist eindeutig: Für das TTIP sprechen vage Wachstumshoffnungen von gerade einmal 0,48 % in zehn (!) Jahren, also nur 0,048 % pro Jahr (Quelle: CEPR-Studie im Aufrag der EU, http://trade.ec.europa.eu/doclib/docs/2013/march/tradoc_150737.pdf ). Das wäre noch in Ordnung, wenn es bei TTIP nur um Abschaffung von Zöllen und unterschiedlichen technischen Normen ginge. Hiergegen hätte niemand etwas einzuwenden. Das bisher geplante Abkommen geht aber leider viel weiter.

Für evtl. 0,048 % Wachstum wird eine der Demokratie widersprechende massive Beschränkung des politischen Handlungsspielraums in Kauf genommen allein zugunsten von Konzernen. Jedes Gesetz der EU oder eines EU-Staates, das Umwelt oder Verbraucherrechte schützt und dabei evtl. Gewinnerwartungen von Konzernen beeinträchtigt, muss dann als potentielles Handelshemmnis erst im Rahmen der „regulatorischen Kooperation“ mit den USA abgestimmt werden. Bei der ohnehin sehr schwierigen und langwierigen politischen Willensbildung innerhalb der EU beim Umwelt- und Verbraucherschutz gegen mächtige Wirtschaftsinteressen wird dann kaum eine Gesetzesinitiative, die Umwelt und Verbraucherrechte stärken soll, überhaupt noch zustande kommen. Selbst wenn dann noch ein solches Gesetz zustandekäme, könnten die Konzerne aufgrund der Investorenschutzklauseln die EU oder EU-Staaten mit Klagen vor geheimen, internationalen Schiedsgerichten überziehen. Faktisch wird daher jedes weitere Bestreben, Umwelt- und Verbraucherrechte zu verbessern, zum Erliegen kommen.

Sollte daher nicht TTIP vollständig gestoppt werden?

MfG
S. D.

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Antwort ausstehend von Albert Deß
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