Stellung zum Verkehr
Sehr geehrte Frau Edenhofer,
wie stehen Sie zum Ausbau von Verkehr, Geschwindigkeitsbeschränkung etc.. Und wie soll die Mobilität insbesondere auf dem Land in Zukunft aussehen? Wie sehen Sie die Zukunft der E-Autos und der Herstellung übergroßen Fahrzeugen?
Mit besten Grüßen
Rupert R.
Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für Ihre interessierte Frage.
Unsere Probleme in Sachen Verkehr sind selbstverschuldet. Immer noch hat das Auto eine größere Lobby in Bayern als der ÖPNV. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung ist unverzichtbar. Der Zukunft der Elektromobilität stehe ich ambivalent gegenüber, obwohl ich selbst ein E-Auto fahre. Wir tanken es zwar durch Eigenstromproduktion, aber ich bin mir dessen bewusst, dass es mehr Fragen aufwirft, als löst. Woher generieren wir die Elektrizität von erneuerbarer Energie in der Menge, die dafür benötigt würden, wenn flächendeckend E-Autos im Einsatz wären? Außerdem ist die Gewinnung von Lithium in der Größenordnung kritisch zu betrachten sowie die Entsorgung der Batterien noch nicht in Gänze gelöst ist.
Bedeutend wäre es, wenn die Werdenfelsbahn endlich in großen Teilen zweigleisig für den halbstündlichen Takt ausgebaut würde. Keine neuen Straßen, sondern neue Gleise und freie Fahrt für Bus und Bahn, gemäß dem ÖDP-Programm. Schüler sollen durch kostenlose Nutzung dieser Verkehrsmittel früh an Bus und Bahn gewöhnt werden. Dadurch würde Fahrkarten-Bürokratie abgebaut werden, sich das Elterntaxi erübrigen und die Busse besser ausgelastet fahren.
Für die übergroßen Fahrzeuge sind unsere Straßen und Parkplätze nicht ausgelegt. Es kann nicht angehen, dass noch mehr Flächen zum Straßenausbau verbraucht werden, nur weil die Hersteller immer gewaltigere Fahrzeuge auf den Markt bringen und diese auch genutzt werden.
Natürlich sollte dem Fahrrad bei der Mobilität den Vorzug gegeben werden. Um das zu unterstützen, sind die Gemeinden angehalten, für ein alltagstaugliches Radwegnetz Sorge zu tragen.
Mit diesen Antworten stehe ich für eine umweltverträglichere Mobilität und hoffe, dass wir sie im bayerischen Landtag umsetzen werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Agnes Edenhofer