Wie stehen Sie zu Israel und zum Thema Abtreibung und Abschaffung des Paragraphen 218 ?

Sehr geehrte Frau V.,
Ich bedanke mich für Ihr Interesse an meiner Meinung zu diesen aktuell sehr emotional aufgeladenen Themen. Ich denke, dass wir geopolitisch wie auch gesellschaftlich vor schwierigen Problemen stehen – da sind wir uns wohl einig.
Auch wenn dies nicht meine bevorzugten Schwerpunkte sein werden, vorausgesetzt, ich erhalte überhaupt ein Mandat, beantworte ich Ihnen die Fragen wie folgt:
Meine Position zu Israel:
Israel hat ein Existenzrecht. Israel wurde am 7. Oktober überfallen und hat das Recht, sich zu verteidigen und die Gefahr für sein Volk einzudämmen. Ich denke, dass Deutschland eine neutrale Vermittlerrolle einnehmen sollte, allerdings mit Blick darauf, dass sich die deutsche Regierung zunächst um die zunehmenden Probleme im eigenen Land kümmern muss.
In Deutschland gibt es aktuell so viele Baustellen, dass ich der Meinung bin, eine neutrale Position sollte zumindest so lange angestrebt werden, bis wir die Herausforderungen, die vor uns stehen, soweit unter Kontrolle haben, dass wir uns den Problemen anderer Länder widmen und bei deren Lösung unterstützen können
Meine Position zu Abtreibungen und der Abschaffung des Paragraphen 218
Unser christlich-kulturelles Erbe, wenn Sie es so nennen wollen, basiert auf dem Gedanken, dass menschliches Leben 'heilig' ist. Ich schließe mich dem an und finde, dass ca. 100.000 Abtreibungen pro Jahr eine sehr hohe Zahl darstellen. Jeder Eingriff bedeutet für die Mutter/Frau ein zusätzliches Risiko, wenn er nicht medizinisch unbedingt notwendig ist.
Der Paragraph 218 trägt dazu bei, dass die Anzahl der Abtreibungen pro Kopf, z. B. im Vergleich zu Frankreich, wesentlich geringer ist. Dieses Gesetz wurde aus gutem Grund geschaffen und sollte bleiben. Ich denke, dass die Regierung eher Anreize setzen sollte, nicht abzutreiben und sich im Zweifel für das Leben zu entscheiden.
Die ganze emotionale 'My body – my choice'-Debatte verfehlt das Thema. Denn im Wesentlichen stellt sich nur die Frage: Darf ich beratungs- und straffrei eine Entscheidung treffen, die alle Entscheidungen, einschließlich des Lebens eines anderen Menschen, für immer auslöscht?
Ich hoffe, ich konnte Ihnen zufriedenstellende Antworten geben, die dazu anregen, meinen Standpunkt vielleicht nicht zu teilen, aber nachzuvollziehen.
MfG
Adam Balten