Über Holger Jankovsky

Geburtsname
Jankovsky
Ausgeübte Tätigkeit
Pädagogische Leitung im Ambulant betreuten Wohnen
Berufliche Qualifikation
Sozialbetriebswirt
Wohnort
Kaufbeuren
Geburtsjahr
1981

Holger Jankovsky schreibt über sich selbst:

Portrait von Holger Jankovsky

“Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“   Moliere

Zuschauen fiel mir noch nie leicht. Für mich war es immer wichtig, Dinge nicht hinzunehmen, sondern aktiv in meinem Umfeld zu handeln und zu gestalten. Dabei ist es mir aber nicht das Anliegen, das Beste für mich persönlich zu erreichen, sondern unsere Gesellschaft zu bereichern und nach vorne zu bringen. Mein ehrenamtliches Engagement und mein beruflicher Weg haben mich mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammengebracht. Mit war es dabei immer wichtig Verantwortung zu übernehmen und durch gemeinsames Tun und Handeln dann das jeweils Beste für alle zu erreichen. Wie im Zitat erwähnt, sind wir auch verantwortlich für das, was wir nicht tun. Das heißt im Umkehrschluss für mich, wenn sich die Chance bietet, verantwortungsvolles Handeln für die Zukunft noch besser ausbauen und gestalten zu können, dann muss man diese Chance auch ergreifen.
Deswegen möchte ich meine beruflichen und ehrenamtlichen Erfahrungen zukünftig für neue grüne Wege und Ideen auch im bayerischen Landtag einbringen.

Meine Person

1981 geboren, verbrachte ich meine Kindheit und Jugend in Kaufbeuren. Besonders prägend war für mich als Kind das breit gefächerte Angebot der Jugendarbeit. Viele Jahre durfte ich die Sommer in Kemnat auf der Stadtranderholung verbringen, von Klein auf in der Kulturwerkstatt Kaufbeuren Theaterspielen, in verschieden Rollen am Tänzelfest teilnehmen und später als Gründungsmitglied von Artistica Anam Cara erfahren, wie sehr Gemeinsamkeit und Freundschaft die Bindung an den Heimatort stärkt. 2002 schloss ich mit dem Fachabitur im sozialen Zweig der Fachoberschule Kaufbeuren meine Schullaufbahn ab. Nach meinem Zivildienst am BKH Kaufbeuren, der prägend für meine Berufswahl war, begann ich meine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger am Bezirkskrankenhaus Haar bei München. Anschließend fand ich dort auch eine Anstellung in der forensischen Fachabteilung. In München lernte ich meine Frau kennen und wurde stolzer Vater von drei Kindern. Das Leben in München mit drei Kindern war und ist nicht einfach, und so entschlossen wir uns 2010 wieder nach Kaufbeuren zurückzukehren. Nach beruflichen Zwischenstationen an der Akutpsychiatrie des BKH Kaufbeuren und BKH Landsberg, sowie einer Zeit als Ausbilder für Jugendliche mit Lernbeeinträchtigungen im Bereich Pflegehilfsberufe bei Regens-Wagner-Holzhausen, fand ich meine Berufung in der Wiedereingliederungshilfe im Ambulant betreuten Wohnen Fiebig. Seit nunmehr neun Jahren erfüllt mich diese Tätigkeit mit Freude. Ich darf Menschen mit seelischen und geistigen Beeinträchtigungen helfen, selbständig und selbstbestimmt zu wohnen und kann so einen wichtigen Beitrag für die Inklusion leisten. Vor fünf Jahren wurde ich mit der pädagogischen Leitung des Unternehmens betraut. Um diesen Aufgaben noch besser gerecht werden zu können, absolvierte ich eine Weiterbildung zum Sozialbetriebswirt, die ich dieses Jahr abschloss. Im November dieses Jahres schließe ich dann noch zwei Zusatzmodule zur Einrichtungsleitung nach der Verordnung zur Ausführung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes ab.
In meiner Freizeit suche ich neben meinen ehrenamtlichen Engagements Ausgleich und Ruhe in den Bergen. Wir haben das Glück in einer der schönsten Regionen Deutschlands zu leben und ich bin dankbar dafür, dies tagtäglich genießen zu dürfen.

Mein ehrenamtliches Engagement

Schon bevor ich nach München zog, war es für mich wichtig für andere Menschen da zu sein. So wechselte ich in der Kulturwerkstatt Kaufbeuren auch auf die Betreuungsseite und half mit Kinder und Jugendliche pädagogisch zu begleiten, bei den Produktionen die Technik zu führen und auch Regieassistenz zu führen. Als besonderes Highlight durfte ich zwei Jahre lang die Regie beim Einzug des Kaisers am Tänzelfest führen. Aber auch der Stadtranderholung blieb ich verbunden und begann dort 1999 als Betreuer. Dieses Engagement führte ich auch in meiner Zeit in München weiter. Als Gründungsmitglied von Artistica Anam Cara war meine Teilnahme am Tänzelfest jedes Jahr natürlich Pflicht. Nach meinem Umzug nach München wollte ich mich auch dort engagieren und so wurde ich gleich zu Beginn meiner Ausbildung Mitglied der Werkfeuerwehr des BKH Haar. Bis auf die Tätigkeit bei der Feuerwehr bin ich allen Ehrenämtern auch heute noch verbunden. Als Mitglied des Fördervereins der Kulturwerkstatt findet man mich immer wieder an der Theaterkasse, dieses Jahr durfte ich nach längerer familiär bedingter Pause wieder aktiv als Betreuer bei der Stadtranderholung dabei sein und bei Artistica Anam Cara den Aufbau des Standes Lagerleben unterstützen und zwei Abende auf der Bühne moderieren. Neben all dem habe ich meine alte Leidenschaft für das Theater wiederentdeckt und stehe seit 2019 beim Theater Kaufbeuren e.V. wieder auf der Bühne.

Weniger anzeigen

Kandidaturen und Mandate

Kandidat Bayern Wahl 2023

Angetreten für: Bündnis 90/Die Grünen
Stimmkreis: Kaufbeuren
Stimmkreis
Kaufbeuren
Wahlkreisergebnis
9,72 %
Erhaltene Personenstimmen
6422
Wahlliste
Wahlkreisliste Schwaben
Listenposition
16

Politische Ziele

Mein politisches Engagement

Politik wird nicht nur im Rathaus gemacht und Parteiarbeit ist nicht die einzige Form der politischen Arbeit. Insofern begann mein politisches Engagement auch schon vor meiner Mitgliedschaft bei den Grünen. 2011 wurde ich Vorstandsmitglied im Stadtjugendring Kaufbeuren. Die Jugendringe sind nicht nur eine Einrichtung zur Durchführung von Ferienangeboten oder dem Betrieb von Jugendzentren, in allererster Linie sind sie die jugendpolitische Interessenvertretung vor Ort. Kinder und Jugendliche haben sehr oft keine eigene Lobby, daher ist es wichtig, dass es eine starke Organisation gibt, die sich für deren Interessen einsetzt. 2015 wurde ich Vorsitzender des Jugendrings und habe mich in dieser Rolle aktiv für die Belange der Kinder und Jugendlichen in Kaufbeuren eingesetzt. Daneben war ich als Delegierter an den Vollversammlungen des Bezirksjugendrings und später auch des Bayerischen Jugendrings aktiv. So war es mir möglich, auch an landesweit wichtigen Jugendthemen zu arbeiten und aktiv mitzuwirken. 

Bei meinem Engagement als Vorsitzender war es mir neben dem operativen Geschäft des Jugendrings immer wichtig, die Belange der Kinder und Jugendlichen vor Ort klar zu vertreten. Insofern war es für mich nur folgerichtig, dann auch 2020 bei den Stadtratswahlen anzutreten. Für mich persönlich gab es dabei nichts passenderes, als für DIE GRÜNEN zu kandidieren, repräsentieren diese doch seit jeher am stärksten jugendrelevante Themen, wie Beteiligung, Wahlaltersenkung, gesellschaftlichen Fortschritt und Umweltschutz. Als neu gewählter Stadtrat war dann aber leider die Zeit in der Vorstandschaft des Jugendrings für mich vorbei. Jugendringe sind seit jeher parteipolitisch neutral, aber nicht politisch neutral. Mit der Tätigkeit als grüner Stadtrat ließe sich aber die parteipolitische Neutralität des Jugendrings nicht weiter in meiner Rolle als Vorsitzender gewährleisten.  Der Jugendpolitik kehrte ich damit aber keineswegs den Rücken. Als Kinder- und Jugendbeauftragter des Stadtrats darf ich seitdem den gesamten Stadtrat im Bereich Kinder- und Jugendpolitik repräsentieren. Die Beauftragten des Kaufbeurer Stadtrats sind Bindeglieder zwischen Bürgern, Stadtgesellschaft, Stadtrat sowie Stadtverwaltung und Ansprechpartner für die Bürger/innen sowie die Akteure der Stadtgesellschaft. Sie bieten in ihrem Aufgabenbereich der Stadt der Verwaltung ihre Beratung an, sprechen Empfehlungen aus und regen Maßnahmen an. Sie bieten ihre Unterstützung an, die städtischen Aktivitäten zu koordinieren und dafür erforderlichenfalls Strategien zu entwickeln.

Warum nun der bayerische Landtag?

Es sind vor allem zwei Themen, die mich besonders antreiben, mich für Direktkandidatur für den bayerischen Landtag zu bewerben.
Integration und Inklusion, die einfache und barrierefreie Teilnahme am gesellschaftlichen Leben für alle Menschen sind für mich eine Herzensangelegenheit, die sich durch mein berufliches und ehrenamtliches Leben zieht. Ich möchte hier meine praktischen Erfahrungen in der direkten Arbeit mit diesen Menschen, aber auch mein erworbenes Know-How in der Führung sozialer Unternehmen einbringen. Sicher konnte in den letzten Jahren viel für die Gleichbehandlung und Inklusion von Menschen mit besonderen Bedürfnissen erreicht werden, aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Solange wir noch über Integration und Inklusion reden müssen und dies keine Selbstverständlichkeit ist, sind wir noch nicht am Ziel.

Aber auch Kinder und Jugendliche, sowie deren Interessen und ihre politische Teilhabe sind für mich eine Herzensangelegenheit. Die Jugendringe und Jugendverbände unterhalten mit ihren Jugendbildungsstätten wichtige und zentrale Lernorte für außerschulische und gesellschaftliche Bildung. Gerade in der außerschulischen Bildung lernen junge Menschen soziale Kompetenzen, politische Bildung und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die kommunale Jugendarbeit ist mit ihren Projekten und Initiativen vor Ort und der Förderung des Ehrenamts ein wichtiger Baustein im gesellschaftlichen Zusammenhalt. Jugendliche wollen und können über ihre Umwelt und ihr Lebensumfeld mitbestimmen und aktiv mitgestalten. Und das nicht erst seit „Fridays for future“. Es ist unsere Aufgabe als Erwachsene sie zu hören, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und umzusetzen. Jugendparlamente vor Ort bilden dabei einen Baustein, aber sind aufgrund sozialer Hemmschwellen und Barrieren nicht immer das Sprachrohr für alle Jugendlichen. Mir ist es wichtig vor Ort direkt in den Austausch mit den Jugendlichen zu gehen und an den Orten präsent zu sein, die ihre Lebenswirklichkeit abbilden, also Schulen, Kindergärten, Jugendzentren, und Jugendgremien.

Wir müssen Jugendlichen aber auch die Rechte einräumen, aktiv mitwirken zu können. Die Absenkung des Wahlalters mindestens auf 16 Jahre ist für mich dabei von oberster Priorität. Ein Absenken des Wahlalters auf Landesebene (wie auch auf kommunaler Ebene) ist überfällig und würde zugleich deutlich machen, dass die Anliegen junger Menschen ernst genommen werden. Gerade ab 16 treten junge Menschen in eine wichtige Lebensphase ein. Sie entscheiden sich für ihre berufliche Zukunft, beginnen ihren eigenen Hausstand zu verwalten und Verantwortung für ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Da gehört es auch einfach dazu, dass über die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen mitbestimmt werden darf. Das jetzige Wahlalter empfinde ich als diskriminierend und ausgrenzend. Wer kurz nach der Landtagswahl das 18. Lebensjahr erreicht, darf erst mit 23 Jahren zum ersten Mal wählen! Und das obwohl in diesem Alter die meisten schon einer geregelten Erwerbstätigkeit nachgehen und eine Familie gründen oder gegründet haben. Daher möchte ich mich dafür einsetzen, dass das Wahlrecht insbesondere auf allen kommunalen Ebenen für alle Menschen ermöglicht wird. Die Wahlalterabsenkung muss dabei bekräftigt werden.