Über Nesrettin Akay

Geburtsname
Akay
Ausgeübte Tätigkeit
Fahrlehrer
Berufliche Qualifikation
Gelernter Industriemechaniker
Wohnort
Bielefeld
Geburtsjahr
1974

Nesrettin Akay schreibt über sich selbst:

Portrait von Nesrettin Akay

Mein Name ist Nesrettin Akay, und ich bewerbe mich zur Landtagswahl am 15. Mai 2022, um die Menschen aus meinem Wahlkreis im Düsseldorfer Landtag zu vertreten und mich für eine Stärkung sozialer Anliegen auf Landesebene einzusetzen.

Als ich mit 13 Jahren nach Deutschland gekommen bin, lebte ich die erste Zeit mit der ständigen Angst in meine Heimat abgeschoben zu werden. „Ihre Sache ist hier in guten Händen. Ich werde niemanden von ihnen zurückschicken.“ Das waren die Worte des nordrhein-westfälischen Innenministers, Herbert Schnorr und hielt sein Versprechen. Meine Familie und ich konnten in Deutschland bleiben. Der 12. Dezember 1989 war ein entscheidender Tag in meinem Leben, denn ab diesem Tag hatten meine Familie und ich wieder eine Perspektive und eine Zukunft in Sicherheit und Demokratie.

Aufgewachsen bin ich in der Verbandsgemeinde Waldbreitbach in Rheinland-Pfalz. Dort habe ich sehr schöne Jahre erlebt, die mich gleichzeitig stark geprägt haben. Wobei die ersten Monate in dem Dorf Goldscheid für mich die schwersten Monate meines Lebens waren. Ich hatte alles verloren. Wenn es die Menschen, die mich aufgefangen und mir Mut gemacht haben, nicht gegeben hätte, wäre ich wahrscheinlich an der Sehnsucht nach meiner Geburtsstadt, nach meinen Freunden, nach meiner Sprache und nach meiner vertrauten Umgebung kaputtgegangen. Dann gab es eine entscheidende Begegnung, die mir den optimalen, integrativen Weg in Deutschland ebnete. Als ich eines Tages außerhalb des Dorfes spazieren ging, arbeitete ein Landwirt auf seinem Feld. Ich bin auf ihn zugegangen und soll ihm mit gebrochenem Deutsch „Du viel Arbeit, ich nix tun“ gesagt haben, so berichtete mir der Landwirt viele Jahre später. Ab diesem Zeitpunkt begann mein neues Leben. Wir befreundeten uns mit seiner Familie und sie halfen uns in allen Lebenslagen.

Meine Eltern waren keine reichen Menschen. Aber das, was sie hatten, haben sie, wenn es erforderlich war, immer mit denen geteilt, die noch weniger hatten. Diesen Solidaritätsgedanken habe ich quasi in die Wiege gelegt bekommen. So war es für mich eine Selbstverständlichkeit in die Gewerkschaft einzutreten, um z.B. für gleiche Löhne für Mann und Frau zu kämpfen. 

Heute lebe ich seit vielen Jahren mit meiner Frau und meinen fünf Kindern in Hillegossen. Durch meine Tätigkeit als Fahrlehrer begegne ich täglich unterschiedlichen Menschen und komme mit Ihnen in den Austausch. In Düsseldorf will ich mich für alle starkmachen, denn nur eine starke und solidarische Gesellschaft kann die großen Aufgaben unserer Zeit erfolgreich bewältigen.

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Kandidaturen und Mandate

Kandidat Nordrhein-Westfalen Wahl 2022

Angetreten für: SPD
Wahlkreis: Bielefeld II
Wahlkreis
Bielefeld II
Wahlliste
Landesliste SPD
Listenposition
89

Politische Ziele

Die Corona-Pandemie hat schmerzhafte Spuren hinterlassen und zugleich drängende Fragen unserer Zeit noch weiter in den Fokus gerückt. Wir sehen täglich die Auswirkungen sozialer Ungleichheit in unseren Familien, unseren Schulen und Kitas, unserem Arbeitsplatz und unserem Gesundheitssystem. Gleichzeitig stehen wir vor der gewaltigen Herausforderung, unsere Wirtschaft klimaneutral auszurichten und dafür Sorge zu tragen, dass Beschäftigte, Unternehmen und Umwelt gleichermaßen zu den Gewinner*innen dieses Umbaus gehören. Ich will mich für einen sozialen Neustart starkmachen. Dazu gehören gute Arbeitsbedingungen, mehr Mitbestimmung, bessere Löhne und ein sozialgerechter Klimaschutz. Als Ihr Abgeordneter will ich vor allem Sorge dafür tragen, dass dieser Wandel nicht zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geht, denn nur mit sozialer Gerechtigkeit schaffen wir die Akzeptanz für die großen und unabdingbaren Veränderungen unserer Zeit.

Unsere Arbeitswelt verändert sich rasant. Der klimafreundliche Umbau unserer Wirtschaft und die zunehmende Digitalisierung der Arbeit wirkt sich in allen Branchen auf die Arbeitsorganisation und Zukunft unserer Arbeit aus. Das ist eine Chance, wobei die Transformation der Arbeit jedoch nur gelingt, wenn wir gute Bildungsmöglichkeiten, sichere und unbefristete Arbeitsverträge und Unternehmen haben, die sicherstellen, dass alle vom Wachstum profitieren. Vor allem die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen nicht auf der Stecke bleiben. Daher brauchen wir unter anderem ein Fachkräftegebot in sozialen Berufen und gute Fortbildungsmöglichkeiten des Bestandspersonal. Ich verspreche Ihnen, dass ich mich dafür einsetze die prekären Beschäftigungsverhältnisse z.B. im OGS-Bereich abzuschaffen.

Damit ein sozialer Neustart gelingt, müssen wir Familien entlasten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken. Wir brauchen ein Bildungssystem, dass nicht mehr auf der finanziellen Leistungsfähigkeit der Eltern aufbaut. Daher werde ich mich in Düsseldorf dafür stark machen, dass die Kita- und OGS-Gebühren endlich abgeschafft werden und Familien mit dem kostenlosen Kinder- und Jugendticket finanziell entlastet werden.

Immer mehr Menschen ziehen in meinen Wahlkreis. Das ist gut und das zeigt, dass Bielefeld attraktiv ist. Diese Attraktivität dürfen wir nicht dadurch verlieren, dass die Mieten und Preise für Bauland, für Häuser und für Eigentumswohnungen weiter explodieren. Deshalb verspreche ich Ihnen, mich dafür einzusetzen, dass die Grunderwerbssteuer für junge Familien beim Ersterwerb einer selbstgenutzten Immobilie abgeschafft wird und eine gemeinwohlorientierte Bodenpolitik die Baukosten, durch die Errichtung eines Bodenfonds, senkt. Das Wohnungsproblem ist lösbar. Deshalb packen wir es an.

Um soziale Ungerechtigkeit zu bekämpfen müssen wir auch die zutiefst unsozialen Straßenausbaubeiträge vollständig abschaffen. Durch das Kommunalabgabengesetz (KAG) sind Kommunen derzeit dazu gezwungen, die Anwohnerinnen und Anwohner an den Kosten zu beteiligen, die entstehen, wenn Straßen in unseren Städten und Kommunen ausgebaut werden. Dies betrifft nicht nur einige Menschen, sondern viele und Bescheide in 5-stelliger Höhe sind keine Seltenheit, wobei auf die Leistungsfähigkeit der Betroffenen keine Rücksicht genommen wird. Das belastet besonders junge Familien, Geringverdienerinnen und Geringverdiener, Alleinstehende, sowie und Rentnerinnen und Rentner, welche dadurch in existenzgefährdende Situationen geraten können, da ihnen kaum Kredite gewährt werden. Im Landtag werde ich mich dafür stark machen, dass Straßenbaubeiträge vollständig für alle abgeschafft werden.