Über Klaus Doll
Klaus Doll schreibt über sich selbst:
Als Tierarzt und Universitätsprofessor an der Justus-Liebig-Universität Gießen lebe ich mit meiner Familie seit nunmehr 21 Jahren im schönen Lich, das mittlerweile zu unserer neuen Heimat geworden ist. Geboren 1953 in Heilbronn und aufgewachsen auf einem Bauernhof in Nordbaden, hatte ich nach dem Wehrdienst in München Tiermedizin studiert. Nach der Promotion folgten eine Assistentenzeit in einer Tierarztpraxis in Oberbayern, später die Habilitation an der Universität München, eine Professur für Rinderchirurgie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover und seit 1997 die Professur für Krankheiten der Wiederkäuer an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Meine Frau Doris ist ebenfalls Tierärztin; wir haben einen 22 Jahre alten Sohn und eine 14-jährige Tochter. Seit 2017 bin ich ehrenamtlicher Stadtrat im Magistrat der Stadt Lich.
Anlass für mein politisches Engagement war zunächst die Sorge um die Situation unserer hessischen Hochschulen. Bezeichnend hierfür sind zum einen die chronische Unterfinanzierung und die prekäre Personalausstattung. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt vollzieht sich aber noch eine weitere bedrohliche Entwicklung: Die Universitäten als Ort des freien Meinungsaustausches, an der auch gesellschaftlich umstrittene und provokante Themen offen diskutiert werden können, unterliegen zunehmend dem Einfluss populistischer Bewegungen. Dies reicht bis zur Einflussnahme auf wissenschaftliche Projekte. Die Konsequenzen sind fatal, sie reichen von Selbstzensur bis zur „inneren Emigration“. Nicht zuletzt aufgrund unserer leidvollen historischen Erfahrung sind die Freiheit von Kunst, Wissenschaft, Forschung und Lehre zentral und klar im Grundgesetz verankert. Daher ist es die Pflicht der Politik und der Hochschulleitungen, diese Grundrechte gegenüber Anfeindungen und Einflussversuchen bedingungslos zu verteidigen.
Als naturverbundener Wissenschaftler, Lokalpolitiker und Familienvater wehre ich mich ebenfalls gegen eine ideologisch ausgerichtete Natur-, Landwirtschafts- und Energiepolitik, völlig losgelöst von wissenschaftlichen Erkenntnissen und ökonomischen Gegebenheiten. Entsprechendes gilt für das Bildungswesen. Alle reden von Bildung, doch mit einer teilweisen Übernahme der Kita-Gebühren und einigen zusätzlichen Lehrerstellen ist es nicht getan. Wir brauchen eine Bildungsoffensive, brauchen Investitionen, brauchen massives Engagement. Jedes Kind verdient die besten Chancen, und zwar unabhängig vom Elternhaus. Weder ein „Weiter so“, noch realitätsfremde ideologische Wunschvorstellungen oder der Versuch einer Abschottung gegen die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sichern unsere Wettbewerbsfähigkeit und zukünftigen Wohlstand. Erforderlich sind beste Bildung, Kreativität, Mut für neue Ideen sowie die konsequente Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen. Dafür stehe ich.