Sowohl die Ansiedlung Teslas als auch die nun vorerst genehmigte Erweiterung des Werks in Grünheide war hart umkämpft. Während die Einen wirtschaftlichen Aufschwung und die Schaffung von Arbeitsplätzen fokussierten, sorgten sich Gegner:innen um die Einflüsse auf die Umwelt. In großen Bauvorhaben gibt es bereits Prozesse der Büger:innenbeteiligung, entschieden wird darüber aber letztendlich in Gemeinderäten und zuständigen Landesämtern. Ein Referendum hingegen wäre rechtlich bindend und würde den Bürger:innen direkte Mitbestimmung über die Zukunft des Standorts ermöglichen.
In dieser Frage sind die Kandidierenden sehr gespalten: knapp weniger als die Hälfte (46%) lehnen den Vorstoß ab, 28% stimmen zu, fast genauso viele Kandidierende positionieren sich 26% neutral.
Klar dafür haben sich nur die Kandidierenden der Linken (90% Zustimmung) positioniert, eindeutig dagegen nur die Mehrheit der SPD-Kandidierenden (76% Ablehnung). Tendenziell zugestimmt, aber mit keiner großen Mehrheit, haben die Kandidierenden der Listenvereinigung Plus Brandenburg (46% Zustimmung, 36% neutral). Umkehrt sieht dies bei den Kandidierenden der Grünen (63% Ablehnung, 26% neutrale Meinung), der FDP (68% Ablehnung, 29% neutral) und der CDU (75% Ablehnung, 21 % neutrale Meinung) aus. Uneinigkeit herrscht besonders bei den Kandidierenden der AfD (32% Zustimmung, 26% Ablehnung, 42% neutral) und bei denen des BVB-Freien Wähler die überwiegend neutral stimmen (48%).
Die Grünen-Kandidatin Ronja Krebs lehnt den Vorschlag ab und untermauert ihre Haltung mit folgender Begründung:
Unser Rechtsstaat sieht Abläufe und Wege vor, wie Unternehmen ihren Wachstum gestalten. In diese Prozesse habe ich Vertrauen. Es liegt nun in den Händen der Aufsichtsbehörden zu schauen, ob die Auflagen und Gesetze eingehalten werden.
Anderer Meinung ist hierbei der Linken-Kandidat Holger Gedack, welcher seine Zustimmung wie folgt begründet:
Es wurden von der Landesregierung schon beim ersten Bau Gesetze gebogen oder gebrochen, Bürger übergangen und Bedenken beiseite gewischt. Um das Vertrauen der Bürger in die Demokratie wieder zu stärken, braucht es bei solch heiklen Projekten mehr Mitbestimmung der ansässigen Bevölkerung.