Hunderte Interessenvertreter können mit einem Hausausweis ungehindert im Bundestag ein und aus gehen. Doch nirgendwo ist öffentlich einzusehen, wer über eine Zugangsberechtigung zum Parlament verfügt. Wir veröffentlichen die Liste mit den Inhabern von Hausausweisen. Mehr zu diesem und zu anderen Themen im folgenden Newsletter.
Unsere Themen:
Hausausweisliste: Diese Lobbyisten haben Zugang zum Bundestag
Gestückelte CDU-Großspende: Erneut bleiben 100.000 Euro wochenlang im Dunkeln
Angriff auf abgeordnetenwatch.de
Noch 5 Wochen bis zur Wahl: Befragen Sie Ihre Kandidierenden
Parteispenden-Ticker: Aktuelle Zahlungen aus dem Wahlkampf
Spenderlisten von FDP und AfD für 2015 veröffentlicht
Der abgeordnetenwatch.de-Jahresbericht ist da
Frage und Antworten des Monats
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Als Konsequenz aus unserer Hausausweisklage dürfen Unternehmen seit 2016 keine Bundestagsausweise mehr beantragen, doch ihre Anliegen gelangen auch weiterhin bis in die Abgeordnetenbüros. Eine Hausausweisliste, die der Bundestag auf Antrag von abgeordnetenwatch.de herausgegeben hat, gibt nun Aufschluss darüber, welche 787 Lobbyisten einen beinahe ungehinderten Zugang zum Parlament besitzen. Unter den Inhabern der begehrten Zugangsscheine finden sich u.a. die Verbandsvertreter der Auto-, Banken- und Rüstungslobby. Wir veröffentlichen die vollständige Liste in unserem Blog.
Eigentlich müssen Großspenden „unverzüglich“ gemeldet und veröffentlich werden. Nach abgeordnetenwatch.de-Informationen blieb eine 100.000 Euro Zuwendung an die CDU wochenlang im Dunkeln – nicht zum ersten Mal. Der erneute Fall einer gestückelten Großspende zeigt, dass die Transparenzpflichten dringend verschärft werden müssen.
Noch 5 Wochen bis zur Wahl: Befragen Sie Ihre Kandidierenden
Wer sind die Kandidatinnen und Kandidaten in Ihrem Wahlkreis – und welche Positionen vertreten sie? Auf abgeordnetenwatch.de können Sie alle Direktkandidierenden zur Bundestagswahl öffentlich befragen, insgesamt mehr als 2.500 Politikerinnen und Politiker. Einfach Postleitzahl eingeben und Ihre Wahlkreiskandidierenden finden.
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CDU, FDP und SPD konnten sich in den letzten Wochen über hohe Spenden freuen:
Die CDU erhielt 150.000 Euro vom Verband der Chemischen Industrie (VCI).
An die FDP flossen 300.000 Euro von der FKH Beteiligungs SE, 100.000 Euro von der Droege Group AG, 75.000 Euro vom Verband der Chemischen Industrie und jeweils 50.100 Euro von den Unternehmern Verena Pausder bzw. Lars Dittrich.
Die SPD kassierte 100.000 Euro von dem Unternehmer Ralf Pollmeier und weitere 70.000 Euro vom Verband der Chemischen Industrie.
Seit Jahresbeginn haben die Parteien über 4 Mio. Euro an Großspenden erhalten. Mit Ausnahme von drei Zahlungen an die SPD und eine an die Grünen gingen alle übrigen Zuwendungen an CDU und FDP.
Spenderlisten von FDP und AfD für 2015 veröffentlicht
Zwei Monate nach den Spenderlisten der im Bundestag vertretenen Parteien für 2015 hat die Parlamentsverwaltung nun auch jene von FDP, AfD und weiterer Parteien veröffentlicht. Die Liberalen kassierten seinerzeit u.a. hohe Beträge von der Deutschen Vermögensberatung AG, Daimler und der Airbus Defence and Space GmbH. Unter den Spendern der AfD befinden sich u.a. die Dienstleistungsgesellschaft Raisdorf mbH und die Dr. O.K. Wack Chemie GmbH.
Spenderlisten von FDP und AfD für 2015
Die größten Spenden aus der Wirtschaft an CDU, CSU, SPD und Grünen für 2015 (die Linkspartei erhielt keine meldepflichtigen Spenden aus der Wirtschaft)
Dass Parteispenden teilweise erst zwei Jahre nach ihrem Eingang öffentlicht werden, ist aus unserer Sicht nicht hinnehmbar. abgeordnetenwatch.de fordert deshalb eine unverzügliche Offenlegung aller Spenden ab 10.000 Euro. Bislang liegt diese Grenze zur sofortigen Veröffentlichung bei 50.000 Euro.
Wie viele Menschen unterstützen abgeordnetenwatch.de? Wofür werden die Spenden- und Förderbeiträge eingesetzt? Was haben wir im letzten Jahr mit unserer Arbeit erreicht? Antworten finden Sie in unserem aktuellen Jahres- und Wirkungsbericht 2016.
Frage und Antworten des Monats
- „Natürlich ist mir da das Messer in der Tasche aufgegangen“: Auf eine kritische Frage zu seiner Partei äußert sich Grünen-Kandidat Thomas Dyhr sehr direkt darüber, was ihn an der Politik frustriert und empört.
- „Als heimatverbundener Bayer mache ich mir unter anderem auch über den Bierpreis Sorgen“, schreibt ein Bürger an den unabhängigen Kandidaten Elmar Widder und appelliert: „Sorgen Sie bitte dafür, dass unsere 'gute Halbe' auch in den nächsten Jahren bezahlbar bleibt!“
- Die FDP-Kandidatin Daniela Kluckert gibt ein Transparenzversprechen: „Ja, im Falle einer Wahl würde ich - in einem vernünftigen Rahmen - transparent mit Kontakten mit Interessenvertretern umgehen.“
Haben auch Sie Frage an die Kandidierenden zur Bundestagswahl oder die Abgeordneten in den Landtagen oder dem EU-Parlament? Hier geht es zur Fragemöglichkeit auf abgeordnetenwatch.de.
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