Sanktionen gegen China wegen Diskriminierung muslimischer Minderheiten

Das EU-Parlament fordert Rat, Kommission und Mitgliedstaaten auf, China für die Diskriminierung der uigurischen Minderheit zu verurteilen. In der angenommenen Resolution fordern die Abgeordneten die sofortige Schließung der mutmaßlichen Umerziehungslager, in denen geschätzt eine Million Uiguren festgehalten werden sollen.

Die Resolution wurde angenommen. Genauere Ergebnisse folgen hier in Kürze.

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Dafür gestimmt
85
Dagegen gestimmt
2
Enthalten
1
Nicht beteiligt
8
Abstimmungsverhalten von insgesamt 96 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Christine AndersonChristine AndersonID17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Rasmus AndresenRasmus AndresenGrüne/EFA17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Katarina BarleyKatarina BarleyS&D Dafür gestimmt
Gunnar BeckID17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Nicola BeerNicola BeerRE17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Hildegard BenteleHildegard BenteleEVP3 - Berlin Nicht beteiligt
Portrait von Stefan BergerStefan BergerEVP10 - Nordrhein-Westfalen Dafür gestimmt
Portrait von Gabriele BischoffGabriele BischoffS&D17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Michael BlossMichael BlossGrüne/EFA17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Damian BoeselagerDamian BoeselagerGrüne/EFA17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Patrick BreyerPatrick BreyerGrüne/EFA17 - Bund Dafür gestimmt
Bild M. BuchheitMarkus BuchheitID17 - Bund Dafür gestimmt
MdEP Prof. Dr. Klaus BuchnerKlaus BuchnerGrüne/EFA17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Udo BullmannUdo BullmannS&D17 - Bund Nicht beteiligt
Portrait von Delara BurkhardtDelara BurkhardtS&D17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Martin BuschmannMartin BuschmannGUE/NGL17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Reinhard BütikoferReinhard BütikoferGrüne/EFA17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Daniel CasparyDaniel CasparyEVP1 - Baden-Württemberg Dafür gestimmt
Portrait von Anna CavazziniAnna CavazziniGrüne/EFA17 - Bund Dafür gestimmt
Özlem DemirelÖzlem DemirelGUE/NGL17 - Bund Nicht beteiligt
Anna Deparnay-Grunenberg (2023) in StuttgartAnna Deparnay-GrunenbergGrüne/EFA17 - Bund Dafür gestimmt
Portrait von Christian DoleschalChristian DoleschalEVP2 - Bayern Dafür gestimmt
Portrait von Lena DüpontLena DüpontEVP9 - Niedersachsen Dafür gestimmt
Portrait von Christian EhlerChristian EhlerEVP4 - Brandenburg Nicht beteiligt
Cornelia ErnstCornelia ErnstGUE/NGL17 - Bund Dafür gestimmt

Der Resolutionstext ist eine gemeinsame Entschließung der Fraktionen EVP (christdemokratisch), S&D (sozialdemokratisch), Renew (liberal), EKR (konservativ) und Verts/ALE-Fraktion (grün).

Aufmerksamkeit hatte die Situation der muslimischen Minderheit der Uiguren und zum Teil Kasachen im November 2019 erhalten, nachdem geheime Dokumente unter dem Begriff "China Cables" von einem internationalen Recherchenetzwerk veröffentlicht wurden. Besonders seit der Einsetzung eines neuen Governeurs in der Region soll sich die Anzahl der Lager sowie die Zahl der internierten Personen drastisch erhöht haben. In den Lagern sollen die Menschen zu Zwangsarbeit verpflichtet werden, die angefertigten Produkten werden von China auf den Weltmarkt exportiert. So soll die Internierung ohne Gerichtsverfahren oder sonstige rechtsstaatliche Mittel erfolgen. Viele muslimische Uiguren seien zudem von weiteren Repressionen und Diskriminierungen betroffen. Auch Uiguren im Ausland seien nicht sicher - so würden chinesische Behören in China lebende Verwandte festnehmen, diskriminieren oder internieren, damit die im Ausland lebenden Personen zurückkehrten oder etwa in ihrem Umfeld Stillschweigen über die Zustände in ihrer Heimat bewahren.

Die Resolution zeigt sich besorgt über "das zunehmend repressive System (...), mit dem Uiguren und andere muslimische ethnische Minderheiten konfrontiert sind" und verurteilt die Lager als Teil einer "vorausschauenden Polizeiarbeit" aufs Schärfste. Das EU-Parlament fordert daher die EU selbst, die Mitgliedstaaten und die internationale Gemeinschaft auf, Wirtschaftssanktionen gegen China zu prüfen. Außerdem fordert das Parlament die EU-Mitgliedstaaten auf, mit einer Stimme zu sprechen, um eine stärkere Position gegenüber China zu erhalten. Produkte, die ganz oder zum Teil aus den Internierungslagern stammen, sollen nicht mehr importiert werden. Dafür müsse geprüft werden, um welche Produkte es sich handele. China selbst wird im Text aufgefordert, die Lager sofort zu schließen und die Repressionen und Diskriminierungen gegen die Uiguren zu unterlassen. Neben Listen der internierten Personen sollten alle betroffenen Familien über das Schicksal der internierten Menschen aufgeklärt werden.

Die Resolution wurde angenommen. Genauere Ergebnisse folgen hier in Kürze.