in Räumen des Bundestags tauschen sich regelmäßig Abgeordnete mit Interessenvertreter:innen aus. Was hier besprochen wird, darüber darf nicht berichtet werden. Unsere Kollegin ist trotzdem hingegangen.
Die Themenübersicht:
- Wie ein diskreter Verein Lobbyisten und Abgeordnete zusammenbringt
- Genervt im Regierungsviertel
- Landtagswahl in Bayern und Hessen – jetzt Kandidierende befragen
- Abgeordnete unterwegs: Die (intransparente) Arbeit der Parlamentarier:innengruppen
- Großspenden-Ticker: Zwei Parteispenden von Sixt
- Fragen und Antworten des Monats
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Wie ein diskreter Verein Lobbyisten und Abgeordnete zusammenbringt
© | picture alliance / Caro | Hechtenberg |
Im Umfeld des Bundestags gibt es viele Hintergrundkreise, die die Öffentlichkeit scheuen. Einer der traditionsreichsten ist die Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen, kurz: Strukturgesellschaft. Dort können Rüstungslobbyisten und andere Interessenvertreter:innen den Abgeordneten ihre Anliegen vortragen. Einblick in einen Verein, der wenig über sich preisgeben will:
Wie ein diskreter Verein Lobbyisten und Abgeordnete zusammenbringt
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Die Lobbymacht der "Familienunternehmer: Wie ein Verein mit scharfer Rhetorik und guten Kontakten Gesetzesvorhaben der Regierung bekämpft.
Genervt im Regierungsviertel
Wahrscheinlich gibt es im Berliner Regierungsviertel nicht Wenige, die bei dem Namen abgeordnetenwatch.de genervt mit den Augen rollen. Aus ihrer Sicht verständlich.
Wer auf abgeordnetenwatch.de gar nicht gut zu sprechen sein dürfte, sind zum Beispiel Abgeordnete, die ihre Nebentätigkeiten nicht korrekt gemeldet haben. Oder ein CDU-Vorsitzender, der kürzlich von einem Konzern 100.000 Euro per Scheck als Spende entgegennahm. Oder der Bundeskanzler, der über ein pikantes Lobbytreffen nichts mitteilen will.
Sie alle hätten es sicher lieber gesehen, wenn wir diese Fälle nicht öffentlich gemacht hätten. Aber genau darin sehen wir unsere Aufgabe: Missstände ans Licht bringen und Transparenz schaffen. Manchmal müssen wir dazu erst vor Gericht ziehen (so wie bei dem Lobbytreffen des Kanzlers, zu denen das Bundeskanzleramt keine Unterlagen herausgeben will).
Um Missstände in der Politik aufzudecken, müssen wir unabhängig von der Politik sein. abgeordnetenwatch.de ist spendenfinanziert. Nur durch Unterstützung aus der Bevölkerung können wir Fällen nachgehen, bei denen es Anhaltspunkte für Interessenkonflikte oder verborgene Lobbyaktivitäten gibt. Und uns, wenn es sein muss, mit Abgeordneten oder der Bundesregierung anlegen.
Mit einer Förderung von abgeordnetenwatch.de ermöglichen Sie weitere Recherchen, sichern unsere Unabhängigkeit und geben uns Planungssicherheit. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit ab 5 Euro im Monat (Ihre Spende ist steuerlich absetzbar). Sollte Ihnen eine Förderung momentan nicht möglich sein, helfen Sie uns natürlich auch mit einer einmaligen Spende.
Abgeordnete unterwegs: Die (intransparente) Arbeit der Parlamentarier:innengruppen
Warum macht der Bundestag ein Geheimnis daraus, welche Abgeordneten Mitglied in Parlamentarier:innengruppen sind? Die wenig bekannten Gruppen dienen dem internationalen Austausch zwischen Abgeordneten verschiedener Parlamente. Doch wer sich da mit wem vernetzt, ist nicht öffentlich. Eine überzeugende Begründung dafür kann im Bundestag niemand geben.
Abgeordnete unterwegs: Die (intransparente) Arbeit der Parlamentarier:innengruppen
Landtagswahl in Bayern und Hessen – jetzt Kandidierende befragen
Am 8. Oktober wird in Bayern und Hessen ein neuer Landtag gewählt. Vergangene Woche haben wir unser neues Wahlportal gestartet, über das Sie alle Direktkandidierenden öffentlich befragen können. Welche Positionen vertreten sie? Wer kandidiert überhaupt bei Ihnen vor Ort? Und wie beantworten die Kandidierenden die Fragen aus der Bevölkerung? Finden Sie es heraus, die Eingabe Ihrer PLZ genügt:
+++ Großspenden-Ticker: Zwei Spenden von Sixt +++
© | Pixabay |
Ende August spendete der deutsche Autovermietungskonzern Sixt an die SPD und die FDP. Die zwei Regierungsparteien erhielten jeweils 50.001,00 Euro. Großspenden von mehr als 50.000 Euro werden kurz nach Eingang auf der Bundestagsseite veröffentlicht.
Sixt spendet regelmäßig an unterschiedliche Parteien. Im Jahr 2021 etwa an die FDP, die Grünen und die CSU.
Fragen und Antworten des Monats
- Plagiatsvorwürfe | "Warum gibt es immer wieder Plagiatsvorwürfe gegen Politiker?" fragt ein Bürger den CDU-Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei angesichts eines aktuellen Verdachtsfalls, der die Berliner Verkehrssenatorin betrifft. In seiner Antwort schreibt Frei, Politiker ständen als Personen des öffentlichen Lebens ganz besonders im Fokus der Öffentlichkeit. "Und da sie die Geschicke des Landes leiten und den Menschen letztlich auch sagen, wie das Zusammenleben funktionieren könnte, erwartet man von ihnen nachvollziehbarerweise, dass sie selbst höchsten moralischen Ansprüchen gerecht werden." Die Überprüfung von Doktorarbeiten sei ein Teil dessen, wie Medien und Öffentlichkeit bewerten, ob dieser Umstand erfüllt wird.
- Bahn | Ein Bürger schildert dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) seine Erfahrungen mit der veralteten Infrastruktur auf einer Regionalbahnstrecke. "Wenn man bei der Fahrt aus dem Fenster schaut, sieht man Stellwerke und Signale aus der Kaiserzeit. Entsprechend müssen alle paar Kilometer Menschen noch an Hebeln ziehen, um mit Drähten die Weichen zu stellen." Von dem Minister will er wissen, wann die Fahrgäste der "Taubertalbahn" endlich mit echten und nachhaltigen Verbesserungen rechnen können. Hermann lässt über einen Mitarbeiter ausrichten, sein Abgeordnetenbüro könne diese Frage nicht beantworten. Der Bürger möge sich bitte an das Verkehrsministerium wenden.
- abgeordnetenwatch.de | Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch schreibt an einen Fragesteller: "Wir haben erkennbar unterschiedliche Vorstellungen darüber, was die Funktion von Abgeordnetenwatch ist. Sie begreifen das Format offenbar als eine Art alternatives Wikipedia. Das halte ich für unangemessen, zumal ich doch meine, wir sind Mitglied in derselben Partei." In der Frage des Bürgers an Bartsch ging es um die "Ablösung der Staatskirchenleistung".
Haben auch Sie Fragen an die Abgeordneten im Bundestag, den Landtagen oder dem EU-Parlament? Hier geht es zur Fragemöglichkeit auf abgeordnetenwatch.de:
Bundestag | EU-Parlament | Baden-Württemberg | Bayern | Berlin | Brandenburg | Bremen | Hamburg | Hessen | Mecklenburg-Vorpommern | Niedersachsen | Nordrhein-Westfalen | Rheinland-Pfalz | Saarland | Sachsen | Sachsen-Anhalt | Schleswig-Holstein | Thüringen
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