als wir uns im April 2014 die Frage stellten, wie Lobbyisten in den Bundestag gelangen können, ahnten wir nichts von den Folgen dieser eigentlich recht einfachen Frage.
14 Monate später, am kommenden Donnerstag, steht der Deutsche Bundestag in dieser Angelegenheit vor Gericht. Die Parlamentsverwaltung weigert sich nämlich beharrlich, uns die Namen der Lobbyorganisationen zu nennen, die im Bundestag ungehindert ein und aus gehen. Unserer Auffassung nach verstößt sie damit gegen das Gesetz, und deswegen haben wir den Bundestag vor dem Berliner Verwaltungsgericht verklagt.
Ein anderes Mal enthüllten wir die dubiose Nebentätigkeit des Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs, der jahrelang unentdeckt für einen privaten Nachrichtendienst aus London tätig gewesen war. Dass Fuchs uns in diesem Zusammenhang abmahnte, haben wir als das verstanden, was es offenbar sein sollte: Ein Einschüchterungsversuch. Aber so etwas hat bei uns den gegenteiligen Effekt: Wir recherchieren weiter, und zwar noch intensiver.
Nun also die Recherche zu den Lobbyisten-Hausausweisen. Die hartnäckige Transparenzverweigerung des Bundestages, aber auch von Union und SPD, die ihre Lobbykontakte freiwillig nicht offenlegen wollen, zeigt uns: Wir haben einen wunden Punkt getroffen. Wenn alles so harmlos ist, wie immer behauptet, warum erklären CDU/CSU und SPD dann nicht einfach, mit welchen Lobbyisten sie sich regelmäßig treffen?
Am Ende, da sind wir uns sicher, werden wir die Namen der Lobbyisten erhalten - und wenn wir uns dafür durch alle Instanzen klagen müssen! Damit wir diese Recherche, die vor 14 Monaten aus einer simplen Frage entstand, erfolgreich zu Ende führen und neue Recherchen starten können, bitten wir Sie um Ihre Unterstützung. Ohne öffentlichen Druck wird die Politik nicht transparenter, offener und bürgerfreundlicher werden. Als Förderin/Förderer von abgeordnetenwatch.de ermöglichen Sie weitere Recherchen - und helfen so, Handlungsdruck auf unsere Politiker zu erzeugen.
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