dieser Tage haben wir noch einmal alte Briefe rausgekramt, die uns die Abgeordneten in den vergangenen 10 Jahren geschrieben haben. Eine heutige Staatsministerin empörte sich über "blöde Fragen", ein Volksvertreter forderte uns zur "Eliminierung" seiner abgeordnetenwatch.de-Profilseite auf, und nicht nur einmal wurde uns mit "rechtlichen Schritten" gedroht. Für viele Politiker war es ein Kulturschock, dass ihnen Bürgerinnen und Bürger öffentlich Fragen stellen konnten und plötzlich sichtbar wurde, wer antwortet und wer nicht.
In der Anfangszeit von abgeordnetenwatch.de blies uns ein ziemlicher Gegenwind ins Gesicht. Zu allen Widrigkeiten kam hinzu, dass wir keinerlei Budget hatten - dafür aber eines: viel Herzblut.
Heute, zehn Jahre später, wird abgeordnetenwatch.de im Bundestag nicht geliebt, aber von den meisten Parlamentariern akzeptiert (einige fürchten ganz sicher auch unsere Recherchen zu Nebentätigkeiten und Lobbyismus).
Darauf wollen wir uns nicht ausruhen, ganz im Gegenteil: Wir möchten den Abgeordneten künftig noch genauer über die Schultern schauen.
Konkret wollen wir:
eine Transparenzdatenbank entwickeln, die Nebeneinkünfte mit dem Abstimmungsverhalten verknüpft, um Interessenkonflikte sichtbar zu machen.
eine App programmieren, die automatisch über wichtige Ereignisse im Parlament informiert (z.B. das Abstimmungsverhalten der eigenen Abgeordneten).
einen Petitions-Check realisieren, mit dem wir Abgeordnete dauerhaft mit relevanten Bürgerpetitionen konfrontieren.Um diese drei Projekte finanzieren zu können, haben wir eine 100.000 Euro-Spendenaktion gestartet. 31.893 Euro sind bereits zusammen. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir es mit Ihrer Hilfe schaffen können.
Spenden an abgeordnetenwatch.de sind steuerlich absetzbar.
