morgen wird gewählt – und zwar die Hamburgische Bürgerschaft. Haben Sie sich schon informiert oder sogar entschieden, welchen Personen oder Listen Sie Ihre zehn Stimmen geben wollen? Wir haben für Sie ein paar "Last Minute"-Infolinks zusammengestellt!
Frageportal zur Bürgerschaftswahl
Über unser Frageportal zur Bürgerschaftswahl gelangen Sie per Eingabe Ihrer PLZ in Ihren Wahlkreis und können sich ansehen, wer alles antritt. Außerdem können Sie den Kandidierenden Fragen stellen oder lesen, welche Fragen bereits gestellt wurden – und wie die Antworten ausfielen. Vielleicht überrascht Sie, was Sie lesen? Vielleicht ist Interessantes dabei oder gibt Ihnen Anregung, selbst eine Frage zu stellen! Die Fragefunktion ist bis heute Abend um 18 Uhr geöffnet.
Was wollten andere Wähler:innen von den hamburgischen Kandidierenden wissen? Wir haben hier für Sie einige spannende, kuriose oder besonders informative Fragen und Antworten zusammengestellt:
Kostenfrei mit Bus und Bahn? | Eine Bürgerin fragt, wie die CDU-Kandidatin Patricia Meier zu einem kostenfreien Hamburger Nahverkehr steht. Die Kandidatin antwortet pragmatisch: Kostenfrei gehe es ihrer Meinung nach nicht, aber mit einer Senkung könnte sie sich anfreunden.
Luxus oder sozial | Ein Wähler will von der grünen Spitzenkandidatin Katharina Fegebank wissen, wie sie mit dem angespannten Wohnungsmarkt umgehen will, da es seiner Meinung nach nur zwei Kategorien dabei gebe: Luxus- oder Sozialwohnungen. Die Politikerin erklärt ausführlich, was sie im Falle einer Regierungsbeteiligung in den nächsten fünf Jahren vorhat.
Um grün betteln | Viele Kandidierende wurden zu den in Hamburg heiß diskutierten "Bettel-Ampeln" befragt. Das sind Ampelanlagen, bei denen Fußgänger:innen und Radfahrer:innen nur per Knopfdruck Grün erhalten, obwohl Autos sowieso Rot haben. Sabine Böddinghaus von den Linken erklärt, was die Linkspartei dagegen einzuwenden hat. Kurt Duwe von der FDP bezeichnet sich selbst als "notorischen Fußgänger", findet die Bettel-Ampeln aber trotzdem in Ordnung.
Der Fall "Herbertstraße" | Eine Wählerin hat über hundert Kandidierende aller Parteien gefragt, was sie von der Werbung des Hamburger Tourismusbüros zur berühmten – für Frauen und Minderjährige allerdings verbotenen – Herbertstraße in St. Pauli halten. Während Cansu Özdemir von den Linken der Fragestellerin ausführt, die Werbung "würdigt Frauen herab, bedient Klischees und geht zudem an der Realität vorbei", rechtfertigt der CDU-Kandidat Michael Westenberger das Verbot damit, dass "die Innenbehörde befürchtet, das eine vollständige Öffnung wohl Störungen der öffentlichen Ordnung begründet." St.Pauli-Anwohnerin und SPD-Kandidatin Julia Staron gibt eine eigene, persönliche Antwort.
Der Kandidaten-Check von abgeordnetenwatch.de
Auch abgeordnetenwatch.de hatte Fragen: In unserem Kandidaten-Check haben wir alle 733 hamburgischen Kandidierenden gebeten, zu 18 landespolitisch relevanten Thesen Stellung zu beziehen: Rote Flora, Hafen, Stadtbahn, Nachtflugverbot – und noch vieles mehr. Die Kandidat:innen konnten ihre Positionen zusätzlich inhaltlich begründen. Gerade weil das Hamburger Wahlrecht den Wähler:innen so viel Einfluss gewährt, ist es wichtig zu erfahren, wofür die Kandidierenden persönlich stehen. Spielen Sie unseren Kandidaten-Check durch!
Direkte Demokratie | Gerade erst wurde die Volksinitiative für verbindliche Bürgerentscheide auf Bezirksebene eingereicht, die meisten Kandidierenden sind jedoch nicht für die Änderung: 80 Prozent der teilnehmenden SPD-Kandidierenden sprechen sich dagegen aus, wie auch 63 Prozent der Grünen und immerhin noch 54 Prozent der CDU. Die Linkspartei und die AfD sprachen sich mit 97 Prozent bzw. 57 Prozent für verbindliche Volksentscheide aus, ebenso die Kandidierenden der Freien Wähler (100 Prozent Zustimmung) und der ÖDP (83 Prozent).
Großevents | Bei der These "Großevents wie der Schlagermove und Harley Days haben überhandgenommen, deswegen soll die Zahl deutlich reduziert werden" sind sich die derzeitigen Koalitionspartner SPD und Grüne nicht einig: Während 88 Prozent der grünen Kandidierenden die Zahl reduzieren wollen und damit der These zustimmen, lehnen 68 Prozent der teilnehmenden SPD-Kandidierenden diese ab und halten eine Reduktion für nicht notwendig.
Autofreie Innenstadt | Auch das Thema Verkehr erhitzt die Gemüter und spaltet die Kandidierenden. Ein Pilotprojekt in Ottensen für die autofreie Innenstadt wurde erst vor kurzem von einem Hamburger Gericht verboten. Die SPD und CDU stimmen der These, nach der Autos auch weiterhin in die Innenstädte fahren dürfen, mit 75 bzw. 69 Prozent zu. Auch FDP und AfD wollen den Weg für Autos freihalten. Die grüne Spitzenkandidatin Katharina Fegebank hatte sich Ende Januar gegen eine vollständig autofreie Innenstadt ausgesprochen, der Idee der "autoarmen Innenstadt" folgten die grünen Kandidierenden und wählten zu 72 Prozent "neutral" bei der These aus. Die Linke und auch die Europapartei Volt stimmten gegen die These.
Kandidaten-Check selbst durchspielen: Nachdem Sie Ihre PLZ eingegeben haben, können Sie die 18 Thesen durchgehen und am Ende sehen, mit wem aus Ihrem Wahlkreis Sie die meiste – und die wenigste! – Übereinstimmung haben. Hier geht's zum Kandidaten-Check
... und noch ein paar weitere Tipps zum Schluss
Als Entscheidungshilfe für die Zweitstimme können Sie z.B. den Wahl-O-Maten der Landeszentrale für politische Bildung oder auch den VoteSwiper durchspielen. In der App "Diskutier mit mir" werden Sie mit einer Person mit anderen politischen Ansichten als Sie gepaart und Sie können Standpunkte austauschen.
Im Kandidat*innen-Check des NDR erklären die Kandidierenden in zweiminütigen Videos ihre Ziele für Hamburg.
Sie wollen Antworten der Kandidierenden lieber per Sprachnachricht erhalten? Dann ist PluraPolit perfekt für Sie: Expert:innen und Kandidierenden positionieren sich zu bestimmten Themen wie Stadtbahn oder Klimaschutz. Sie können auch eine Frage selber per Audionachricht senden, z.B. zum Thema Stadtbahn.
Sie haben alles ausprobiert? Dann können Sie jetzt informiert und gut vorbereitet ins Wahllokal gehen!
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