Als der Wahl-o-Mat startete, war die Seite für einige Nutzerinnen und Nutzer minutenlang nicht erreichbar. Der Besucheransturm ist wenig verwunderlich, denn das Online-Tool der Bundeszentrale für politische Bildung ist inzwischen eine Institution, so gut wie alle großen Medien haben es eingebunden. Doch daneben gibt es zahlreiche andere digitale Wahlhilfen:
1. Der Kandidaten-Check (abgeordnetenwatch.de)
Unser Kandidaten-Check ist so etwas wie der Wahl-o-Mat für die Erststimme. Anhand von Thesen können Sie herausfinden, bei welchen politischen Themen Sie mit den Kandidatinnen und Kandidaten in Ihrem Wahlkreis übereinstimmen. Abgefragt werden die Positionen u.a. zu den Themen Dieselfahrverbot, Abschiebung von Flüchtlingen nach Afghanistan, Tempolimit, Massentierhaltung und Lobbyregister. Rund 1.800 Direktkandidierende (70 Prozent) haben ihre Standpunkte zu den 22 Thesen mitgeteilt.
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2. Wahl-Navi (RTL)
Beim Wahl-Navi, der von Politikwissenschaftlern entworfen und von der RTL-Gruppe beworben wird, geht es ebenfalls um die Beantwortung von Thesen – hier 30 an der Zahl. Ziel des Wahl-Navi ist, den Wählerinnen und Wählern die Möglichkeit zu geben, herauszufinden, welcher Partei sie am nächsten stehen. Besonders ist hierbei, dass auch nach der persönlichen Meinung zu Politikerinnen und Politikern und ihrer Partei gefragt wird. Der Wahl-Navi soll sich an die jüngere Wahlgeneration sowie Erstwähler wenden, so die Macher.
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3. DeinWal
Bei der Online-Entscheidungshilfe DeinWal geht es primär nicht um die Positionen der Parteien, sondern um ihr Abstimmungsverhalten in der vergangenen Legislaturperiode. Hier können die wichtigsten Abstimmungen der Abgeordneten im Deutschen Bundestag nachgespielt werden. Egal ob Betreuungsgeld, Ehe für Alle oder die Auslandseinsätze der Bundeswehr, anhand der Auswertung können Sie nachvollziehen, ob die Parteien in Ihrem Sinne gestimmt haben.
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4. In-or-Out-Faktor (Tagesspiegel und mandatsrechner.com)
Der In-or-Out-Faktor, ein Kooperationsprojekt von Tagesspiegel und mandatsrechner.com, gibt den Wählerinnen und Wählern die Möglichkeit, sich einen Überblick über die Wahlkreise in Deutschland zu verschaffen. Mithilfe dieses Tools werden erste Hochrechnungen für die einzelnen Wahlkreise sichtbar, und damit auch der mögliche Gewinner des Mandats.
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5. Alle 2559 Direktkandidaten - Wer sie sind, wofür sie stehen (Berliner Morgenpost)
Keine klassische Entscheidungshilfe, aber ein interessantes Datenprojekt zu den 2.559 Direktkandidierenden: Zu welchen Berufsgruppen gehören sie, wie hoch ist der Frauenanteil bei den Parteien und wie nah stehen sich die Wahlbewerberinnen und Wahlbewerber politisch? Letzteres ergibt sich aus deren Antworten beim Kandidaten-Check von abgeordnetenwatch.de, die die Berliner Morgenpost ausgewertet und visualisiert hat.
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6. Musik-O-Mat (Deezer)
Die etwas andere Entscheidungshilfe. Bereitgestellt wird der Musik-O-Mat vom Musik-Streaming-Dienst Deezer und funktioniert ähnlich wie der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale. Hier steht die Beantwortung von neun Fragen, die sich um den individuellen Musikgeschmack und auch persönliche Einstellungen drehen, im Mittelpunkt. Die Antworten werden mit dem Musikvorlieben der Parteien verglichen. Wie groß die Übereinstimmung ist, wird am Ende in einer bunten Grafik angezeigt.
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7. Sozial-O-Mat (Diakonie Deutschland)
Der Sozial-O-Mat der Diakonie Deutschland ist eher ein Informationsangebot als eine echte Wahlempfehlung. Dennoch kann man mithilfe dieses Tools die eigenen Positionen zu wichtigen sozialen Themen wie Familie, Armut, Pflege und Flucht mit denen der Parteien vergleichen. Wie zum Beispiel stehen diese zur Einschränkung des Familiennachzugs für Asylbewerber?
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8. Agrar-O-Mat (agrarheute)
Der Fokus des Agrar-O-Mats liegt besonders auf landwirtschaftlichen Themen wie Glyphosat oder Nutztierhaltung. Welche Partei der eigenen agrar- und landwirtschaftspolitischen Position am nächsten kommt, wird anhand von 22 Thesen ermittelt. Mit dabei sind CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke und FDP, die AfD beteiligte sich laut der Macher nicht.
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9. Der Digital-Thesen-Check (D24-Zentrum für Digitalen Fortschritt)
Beim Digital-Thesen-Check des Zentrums für Digitalen Fortschritt geht es in erster Linie um die Rolle der Digitalisierung – und wie die Parteien dieses Thema in den kommenden vier Jahren anpacken wollen. Die wichtigsten Positionen der Parteien zu Datenschutz, Online-Überwachung und den sozialen Netzwerken können so von den Wählerinnen und Wählern nachvollzogen werden.
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10. Wahl-Swiper (App der Berliner Agentur-Startup MOVACT)
Tinder für die Bundestagswahl? Bei dieser App können die Nutzerinnen und Nutzer anhand von Thesen überprüfen, welche Partei ihren Positionen am nächsten kommt. Wie bei der Dating-App Tinder können die Fragen anhand „Swipes“ mit Ja oder Nein beantwortet werden. Der sogenannte „Top Match“ ist die Partei mit der größten Übereinstimmung. Mit Hilfe dieser App sollen vor allem die Erstwähler mobilisiert werden.
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Katrin Mayerhofer