Sachsen hat im Bundesvergleich eine der ältesten Bevölkerungen, was zu einem Anstieg der Zahl pflegebedürftiger Senior:innen führt. Die Bewohner:innen von Pflegeheimen müssen nicht nur für Pflege, Verpflegung und Unterkunft aufkommen, sondern auch für die Investitionskosten des Heimbetreibers. Im Gegensatz zu Krankenhäusern, bei denen die Investitionskosten vom Staat übernommen werden, tragen Pflegebedürftige in Pflegeheimen zusätzliche Kosten. Seit Anfang 2024 sind die Eigenanteile in Sachsen weiter gestiegen und betragen nun durchschnittlich 2.923 Euro pro Monat, wovon rund 450 Euro auf die Investitionskosten entfallen (Quelle: vdek). Vor diesem Hintergrund wird in Sachsen diskutiert, ob sich der Freistaat künftig stärker an der Finanzierung von Pflegeheimplätzen beteiligen soll.
Eine Mehrheit der Direktkandidierenden ist für die Kostenbeteiligung des Freistaates Sachsen an den Pflegeheimplätzen. Insgesamt unterstützen 57% der Befragten dieses Vorhaben, nur 3% sind dagegen. 40% stimmen neutral.
Besonders hoch ist die Zustimmung zur Kostenbeteiligung bei der Partei Die Linke (100% Zustimmung), gefolgt vom BSW (93%) und der AfD (85%).
Bei den Freien Wählern ist das Meinungsbild hingegen gespalten: 54% befürworten die Kostenbeteiligung, 8% lehnen sie ab und 37% bleiben neutral. Auch in der SPD ist die Meinung zu diesem Thema geteilt: 49% sind dafür, 49% neutral und 2% dagegen. Der SPD-Direktkandidat Alexander Geißler begründet seine Zustimmung folgendermaßen:
Wenn es von den entsprechenden Sozialverbänden gefordert wird, sollte es auch umgesetzt werden. Altersarmut muss unbedingt verhindert werden. Investitionen in Pflegeheime, die in dieser Konstellation vom Freistaat getragen werden, stellen eine vertretbare finanzielle Belastung dar.
CDU und FDP zeigen sich mehrheitlich indifferent, 73% bzw. 81% der Kandidierenden wählen eine neutrale Position.