Gesundheit und Wirtschaft waren die Top-Themen
Der überwiegende Teil der 306 Corona-Anträge betrifft die Gesundheits- (173) und Wirtschaftspolitik (99). Dazu gehörte beispielsweise ein „Förderprogramm für mobile Luftfilter in Klassenräumen und Kindertageseinrichtungen“, den die Grünen eingebracht hatten, oder die Initiative „Fahrradprämie für alle“ der Linksfraktion. Die FDP wollte „Auch Schaustellern eine neue Normalität gewährleisten“.
Auf Gesundheit und Wirtschaft folgen Finanzen, Steuern und öffentliche Abgaben (47) sowie Arbeit und Beschäftigung (42). Beispiele hierfür sind ein „Sofortprogramm Intensivpflege“ auf Initiative der Grünen, ein FDP-Antrag zur „Aussetzung der Erhöhung der Luftverkehrsteuer“ oder ein „Rettungsschirm für Familien“, den die Linken einbrachten.
Nur etwa ein Sechstel der COVID-19-Initiativen (51) beziehen sich auf keines dieser vier Top-Themen. In diesen Fällen ging es beispielsweise um den Schutz obdachloser Menschen vor Corona, Zwangsräumungen (Linke), die Rechte von Verbraucher:innen und Mieter:innen (Grüne) oder die „Videotelefonie für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen“ (FDP). Von allen COVID-19-Initiativen gingen mit die meisten auf Anträge der FDP-Fraktion zurück: Sie brachte 86 Initiativen in den Bundestag ein.
Wenig überraschend ist, dass Gesundheit als Folge der Corona-Pandemie mit 266 parlamentarischen Initiativen das Schwerpunkt-Thema im Bundestag war, gefolgt von Wirtschaft (233) und Recht (202). Zwischen März und Dezember 2019 hatte Gesundheit lediglich auf Platz 9 (77) gestanden – angeführt wurde die Tabelle damals von den Sachgebieten Recht (171), Wirtschaft (145) und Umwelt (113).
Grafik: Parlamentarische Initiativen 2019 und 2020 nach Sachgebieten (ggfs. müssen Sie den nachfolgenden Inhalt zunächst aktivieren)