Als die Jugendlichen den Kommunalpolitikern das abgeordnetenwatch.de-Projekt jetzt vorstellten, waren sie dabei offenbar so überzeugend, dass die Stadtratsmitglieder grünes Licht gaben. "Wir haben die notwendige parteiübergreifende Zustimmung erreicht, ohne die unser Projekt gescheitert wäre", berichtet einer der Schüler vom Johann-Michael-Sailer-Gymnasium in Dillingen. Grundsätzlich startet abgeordnetenwatch.de zwar auch ohne die Zustimmung von Politikern. Das geht aber nur, wenn die Mailadressen, über die wir den Volksvertretern die Bürgerfragen zustellen, öffentlich zugänglich sind, zum Beispiel auf der offiziellen Homepage der Stadt. Da dies in Dillingen nicht der Fall ist, waren die Schüler auf die Weitergabe der Adressen durch die Kommunalpolitiker angewiesen.
Oberbürgermeister Frank Kunz, zu dem die Elftklässler für ihr Projekt über Facebook Kontakt aufgenommen hatten, habe sich in der Ratssitzung beeindruckt gezeigt und ihnen seine volle Unterstützung zugesagt, berichten die Schüler. Ihr Engagement würdigte die Lokalzeitung mit einem ausführlichen Artikel (s. oben).
"Wir waren zwar auf zahlreiche Wortmeldungen in der Ratssitzung vorbereitet", so einer der Schüler. "Doch statt der erwarteten 30 Minuten dauerte es fast eine Stunde, bis alle Fragen der Stadträte geklärt waren."
In den nächsten Wochen werden die Gymnasiasten die Daten der Stadträte erfassen, damit abgeordnetenwatch.de für den Dillinger Stadtrat online gehen kann. Für den 22. Januar ist dann eine Abschlusspräsentation vorgesehen, in der die Jugendlichen ihr Projekt der Öffentlichkeit vorstellen werden.
Schon heute können auf abgeordnetenwatch.de die Kommunalpolitiker in 52 Städten und Landkreisen befragt werden. Sind ihre Volksvertreter schon dabei? Per Mausklick gelangen Sie zur jeweiligen Stadt bzw. Landkreis.