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Monika Stolz
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Frage von Helmut G. •

Frage an Monika Stolz von Helmut G. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Dr. Stolz.

Bitte bringen Sie Licht in Diskussion um das G8. Auf der einen Seite lautet die Kernaussage: "Überhastet und gegen Widerstand eingeführt, Kinder durch die Fülle des Stoffes überfordert" auf der anderen Seite: "Neue Lernziele definiert, Stoff um 30% reduziert".

Stimmt es, das größtenteils nach den Lehrplänen und Stundentafeln von ´94 unterrichtet wird?Wie sehen die notwendigen Hausaufgaben von Politik und Lehrern aus? WER hat WAS bis WANN zu unternehmen?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Glaubert,

Für den auslaufenden G9-Jahrgang, der 2012 Abitur macht und sich im Moment in Klasse 7 befindet, gilt nach wie vor der Bildungsplan von 1994. Seit dem Schuljahr 2004/2005 gibt es einen neuen Bildungsplan, der gleichzeitig mit G8 eingeführt wurde.

Ziel des achtjährigen Gymnasiums ist es nicht, den gleichen Unterrichtsstoff wie im neunjährigen Gymnasium nur in kürzerer Zeit zu behandeln. Deshalb war der flächendeckende Start des achtjährigen Gymnasiums nach umfangreichen Erprobungen seit 1991 an zuletzt 80 Gymnasien auch an die Einführung des neuen gymnasialen Bildungsplans gekoppelt. Mit der Umstellung des Bildungsplans auf standardbasierte Kompetenzen wurde nicht nur eine deutliche Reduzierung des Unterrichtsstoffs vorgenommen. Viel wichtiger ist in diesem Zusammenhang, dass die neuen Bildungspläne auch eine neue Lern- und Schulkultur erfordern. Die neue Lernkultur zielt auf eigenverantwortliches Arbeiten, die Fähigkeit zu lebenslangem Lernen, vertiefte Allgemeinbildung und Studierfähigkeit sowie die Vergleichbarkeit von Lernergebnissen. Die neue Schulkultur zielt auf eine verstärkte Kooperation und Kommunikation, auf eine systematische Schulentwicklung hin zu mehr Eigenverantwortung der einzelnen Schule. In diesem Rahmen tragen die Lehrkräfte die Verantwortung für die Gestaltung des Unterrichts, der auf der Grundlage der Bildungsstandards eine Neuausrichtung erfordert. Fächerübergreifende Projekte, der Einsatz neuer Medien und neue fachdidaktische Methoden können neuen Schwung in den Unterricht bringen.