Durch den Kohleausstieg gehen Arbeitsplätze verloren, welche konkreten Maßnahmen können den Verlust kompensieren?
Ich habe bisher nur Phrasen gehört wie der Wegfall ausgeglichen werden soll.
Darauf gibt es keine einfache Antwort. Wir brauchen einen ganzen Strauß an Maßnahmen und Aktivitäten um mit neuen Arbeitsplätzen den Wegfall der Braunkohlförderung zu kompensieren. Wir müssen schon in den Schulen anfangen, die Kinder für Handwerk, soziale Arbeitsplätze, erneuerbare Energien, nachhaltige Landwirtschaft, Natur- und Umweltschutz zu begeistern und Arbeitsplätze in diesen Bereichen vorstellen. Das Handwerk sucht händeringend Fachkräfte und Auszubildende. In der nachhaltigen Landwirtschaft arbeiten viel mehr Menschen pro Ackerfläche als in der industriellen Landwirtschaft, faire Preise für landwirtschaftliche Produkte ermöglichen faire Löhne in der Landwirtschaft. Regionale Energiegenossenschaften bestehend aus BürgerInnen und Kommunen vor Ort, finanziert durch lokale Banken, errichtet von Handwerkern vor Ort garantieren eine hohe Wertschöpfungskette. Jede und jeder kann mitmachen, auch mit kleinen Anteilen, ermöglich und sichert so Arbeitsplätze und profitiert direkt vom wirtschaftlichen Erfolg der Genossenschaften. Mit den Braunkohlemitteln muss viel mehr Forschung direkt vor Ort für nachhaltige Ideen und Technologien stattfinden. Daraus erwachsen dann neue Arbeitsplätze. Beispiele wären hier innovative nachhhaltige Prozess-, Nah- und Fernwärmetechnologien, Algen zur Energie- oder Chemiegrundstoffproduktion. Solche Forschungsstandorte ziehen immer auch Firmen mit dazugehörigen Arbeitsplätzen an. Mit all diesen Aufgaben muss schleunigst begonnen werden, denn der Weg hin zu einer nachhaltigen und guten Zukunft ist nicht einfach, sondern steinig und lang.