Wie leicht haben es Lobbyist:innen im Bundestag? Wie reagieren Abgeordnete auf ihre Wünsche? Und kann man sich den Zugang zu einem Minister oder einer Ministerin erkaufen?
Um das herauszufinden, sind wir selbst in die Rolle von Lobbyist:innen geschlüpft. Mehrere Monate haben wir gemeinsam mit dem ZDF im Regierungsviertel recherchiert, haben Abgeordnete und ehemalige Politiker getroffen, die heute als Berater arbeiten und Kontakte zur Regierung herstellen können. In diesem Sondernewsletter erfahren Sie alles über unsere Recherche. Aus dem Lobbyismus-Experiment sind mehrere Artikel und eine ZDF-Dokumentation entstanden.
Die Übersicht:
- Das Lobbyismus-Experiment: Was unsere Undercover-Reporter:innen im Regierungsviertel erlebt haben
- Wie wir eine Lobby-Agentur gründeten
- Die fünf wichtigsten Erkenntnisse der Recherche
- Wie Abgeordnete auf die Anfragen unserer vermeintlichen Lobbyist:innen reagierten
- Dokumentarfilm: Das Lobbyismus-Experiment – Wie leicht ist der Zugang zur Macht?
Mehr als 165.000 Menschen empfangen diesen Newsletter. Wenn er Ihnen ebenfalls gefällt, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Schicken Sie den Newsletter zum Beispiel per Mail an Ihren Freundes- und Bekanntenkreis weiter oder verbreiten Sie ihn über diesen Link bei Whatsapp, Signal oder in Sozialen Netzwerken. (Wenn Sie den Newsletter selbst weitergeleitet bekommen haben: Hier können Sie sich in den kostenlosen Verteiler eintragen.)
Das Lobbyismus-Experiment: Was unsere Undercover-Reporter:innen erlebt haben
© | Collage: abgeordnetenwatch.de |
Mehr als eineinhalb Jahre haben wir an dieser Recherche gearbeitet: Um herauszufinden, was in den Hinterzimmern des Regierungsviertels passiert, wenn Lobbyist:innen und Politiker:innen unter sich sind, haben wir uns selbst als Lobbyist:innen ausgegeben. Erstaunlich war, wie schnell die Abgeordneten bereit waren, uns einen Gefallen zu tun - obwohl sie uns kaum kannten.
Im Rahmen der Undercover-Recherche mit dem ZDF trafen wir auch drei prominente Ex-Politiker, die heute als Berater und Lobbyisten arbeiten. Die ehemaligen Minister Dirk Niebel (FDP) und Rudolf Scharping (SPD) sowie der ehemalige Staatssekretär Rezzo Schlauch (Grüne) stellten Termine mit der Regierung in Aussicht.
Mit Recherchen wie dieser machen wir Lobbyismus im Hinterzimmer sichtbar. Wenn Sie unsere Arbeit für eine saubere und transparente Politik unterstützen möchten: Schon 5 Euro im Monat helfen uns sehr (Ihre Förderung können Sie übrigens steuerlich absetzen).
Wie wir eine Lobby-Agentur gründeten
© | Fabrizio Maltese | ZDF / Letterbox Filmproduktion (Germain Wagner), canva.com (Silhouetten), abgeordnetenwatch (Website, LinkedIn-Profil) |
Zwei vermeintliche Lobbyist:innen sollen undercover für uns herausfinden, wie Abgeordnete auf ihre Wünsche reagieren. Doch es stellen sich viele Fragen, zum Beispiel: Wie kommen sie unerkannt in den Bundestag? Und wie gründet man eine Lobby-Agentur?
Die fünf wichtigsten Erkenntnisse der Recherche
Abgeordnete holten Informationen für unsere vermeintlichen Lobbyist:innen ein – und Termine mit einem Minister oder einer Ministerin lassen sich kaufen: Was die Recherche von abgeordnetenwatch.de und ZDF zeigt.
Wie Abgeordnete auf die Anfragen unserer vermeintlichen Lobbyist:innen reagierten
Im September letzten Jahres schickten wir im Rahmen unseres Lobbyismus-Experiments eine Mail an Bundestagsabgeordnete: Ob man sich nicht mal treffen könne, um über ein Anliegen unseres vermeintlichen Kunden zu sprechen? Nach 39 Minuten kam die erste Antwort, nach vier Stunden das erste Terminangebot.
Wie Abgeordnete auf die Anfragen unserer vermeintlichen Lobbyist:innen reagierten
Dokumentarfilm: Das Lobbyismus-Experiment – Wie leicht ist der Zugang zur Macht?
© | Screenshot: ZDF-Mediathek |
Ein Dokumentarfilm im ZDF, an dem zwei unserer Kolleg:innen mitgewirkt haben, gibt Einblicke in die verdeckte Recherche: Er begleitet unsere vermeintlichen Lobbyist:innen zu Treffen mit Abgeordneten und mit Ex-Minister Dirk Niebel.
Es freut uns sehr, dass über 1,4 Millionen Menschen den Film am Mittwochabend im ZDF gesehen haben. Teilen Sie ihn gerne auch in Ihren Sozialen Netzwerken oder per Mail.
Als spendenfinanzierte Organisation freuen wir uns über jede Unterstützung. Mit einer regelmäßigen Förderung ermöglichen Sie weitere Recherchen und sichern unsere Unabhängigkeit.