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Jörg Rupp
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Frage von Anna R. •

Welche Maßnahmen möchten Sie und ihre Partei ergreifen, um dem Klimawandel sozial verträglich zu entgegnen?

Sehr geehrter Herr Rupp,

Große gesellschaftliche Herausforderungen können in einer Demokratie nur mit dem Willen der Bevölkerung angegangen werden. Welche Maßnahmen möchten Sie ergreifen, damit ein Wandel hin zur Nachhaltigkeit in Deutschland gelingen kann und nicht nur für die Reichen finanzierbar ist?

Beste Grüße
Anna Reiter

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Antwort von
DIE LINKE

Guten Tag,

das linke Klimaprogramm ist recht umfassend und wird in den Medien als
das weitestgehende aller Parteien bezeichnet. Wir wollen einen sozial
gerechten Klimawandel, der schneller aus den Fossilen aussteigt. Wir
wollen einen jährlichen Zubau der Erneuerbaren von 7 Gigawatt Wind an
Land, 2 Gigawatt auf See und mindestens 10 Gigawatt Solarstrom – zwei-
bis viermal so viel wie in 2020 gebaut wurde und beim Wind an Land noch
mal deutlich höher als selbst ambitionierte Ausbaupfade. Jährlich
müssten 4 Prozent der Gebäude energetisch saniert werden, heute sind es
nicht mal 2 Prozent. Pkw-Verbrennungsmotoren sollen nach 2030 verboten
sein. Auf alle Neubauten müsse eine Solaranlage, „Ökozid“, also
Umweltzerstörung, solle strafbar und Klimaschutz Staatsziel werden.

Den Kohleausstieg wollen  wirauf 2030 vorziehen, bis 2035 muss 100
Prozent Ökostrom erreichet werden und die Akzeptanz dafür vor Ort durch
mehr Bürgerenergie und Beteiligung erreichen. Im Wahlprogramm fordern
wir, den Neubau von Kohlekraftwerken zu verbieten, die
Braunkohleregionen mit 40 Milliarden Euro zu stützen, die
CO2-Abscheidung CCS zu verbieten oder alle Atomkraftwerke abzuschalten.

Anders als bei der EEG-Umlage, die alle gleich und dadurch Arme
prozentual höher belastet, wollen wir Klimaschutz sozialverträglich
gestalten: etwa durch eine verbilligte Sockelversorgung mit Strom und
Wärme, höhere Mobilitätspauschalen statt Pendlerpauschalen und einer
Verbrauchsobergrenze für elektrische Geräte. „Der Klimawandel wird nicht
von den Menschen gemacht“, heißt es im Wahlprogramm, „sondern von den
Reichen“. Das „größte Marktversagen der Geschichte“ fordere eine
„sichtbare und spürbare Hand der Politik“.

Hinzu kommen flankierende Maßnahmen wir ein Ausbau des ÖPNV, vernetzte
Mobilität zu bezahlbaren Preisen

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Rupp