Fragen und Antworten
(...) vielen Dank für Ihre Anfrage, die mich kurz vor dem Wahltag erreicht. Wie Sie bereits richtig angemerkt haben, organisiere ich - gemeinsam mit anderen - seit einigen Jahren die Kinoreihe globaLE, in der wir globalisierungskritische Filme zeigen und im Anschluss daran mit Referent_innen und dem Publikum über das jeweilige Thema diskutieren. (...)
(...) Um dem Ärztemangel speziell im ländlichen Raum abzuhelfen, schlägt DIE LINKE unter anderem die Einrichtung von Gemeinschaftspraxen, Patientenbussen und Medizinischen Versorgungszentren in öffentlicher Hand vor. Weiterhin bin ich der Meinung, daß die wohnortnahe Betreuung und die direkte, persönliche Betreuung der Patienten nicht schlechter honoriert werden darf als andere medizinische Leistungen. (...)
(...) Der Bund, der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig (d.h. der Stadtrat) haben beschlossen, auch in Leipzig ein Freiheits- und Einheitsdenkmal zu installieren. Seitdem gab es Architekturwettbewerbe und auch Bürgerbeteiligung auf verschiedenen Wegen. (...)
(...) Ich habe in der Vergangenheit an diversen Veranstaltungen und Demonstrationen zum Thema Nachtflugverbot am Flughafen Halle/Leipzig teilgenommen und mir darüber hinaus mehrfach auch selbst ein Bild von der Situation vor Ort gemacht. (...) Ich bin ein Gegner jeglicher militärischen Nutzung des Flughafens Halle/Leipzig. (...)
Über Mike Nagler
Mike Nagler schreibt über sich selbst:
Mein politisches Selbstverständnis oder Wie gute Politik aussehen sollte
Politisch aktiv zu sein heißt für mich, sich einzumischen, auf bestehende Ungerechtigkeiten und Probleme aufmerksam zu machen und mitzuhelfen, Lösungen zu entwickeln. Dabei ist für mich der unmittelbare Kontakt und Austausch mit den Betroffenen das Wichtigste. Das heißt aber vor allem: für Anregungen und Kritik, Sorgen und Nöte der Menschen offen zu sein und die konkreten Gegebenheiten vor Ort zu berücksichtigen, anstatt mit vorgefertigter Mustern und einer unverbrüchlichen Meinung daher zu kommen.
Kritik und Selbstkritik sind für mich nicht nur Möglichkeiten, sondern Notwendigkeiten politischen Denkens und Handelns. Das bedeutet aber keineswegs, Politik nur pragmatisch zu betreiben. Im Gegenteil, das Streben nach einer anderen Gesellschaft erscheint mir dringender denn je. Dennoch: politische Visionen brauchen konkrete Anlässe und Orte, um wirksam zu werden. Das haben mir nicht zuletzt meine Erfahrungen aus dem ersten erfolgreichen Leipziger Bürgerentscheid von 2008 gezeigt. Damals waren die Leipzigerinnen und Leipziger dazu aufgerufen, über Erhalt oder Verkauf ihrer kommunalen Unternehmen zu entscheiden. 87,8% stimmten für den Erhalt und durchkreuzten so die Stadtwerke-Privatisierungspläne von Oberbürgermeister, SPD, CDU und FDP.
Da ein Bürgerentscheid in Sachsen leider nur drei Jahre für den Stadtrat bindend ist habe ich gemeinsam mit vielen anderen im Frühjahr diesen Jahres ein neues Bürgerbegehren für eine Privatisierungsbremse mitinitiiert, durch welches Verkäufe städtischen Eigentums in Zukunft erheblich erschwert werden sollen. In den letzten Wochen und Monaten haben bereits über 25.000 Leipzigerinnen und Leipziger für das Begehren unterschrieben und ich gehe davon aus, dass es noch in diesem Jahr einen weiteren Bürgerentscheid geben wird.
Dieser Erfolg ist nicht vom Himmel gefallen, sondern das Produkt konkreter politischer Arbeit vor Ort. Es zeigt sich also, Mobilisierung gegen die etablierte Politik für klare, mehrheitsfähige Positionen kann erfolgreich sein, im Kampf gegen Privatisierung wie auf allen anderen Gebieten. Es ist aber entscheidend, sich nicht auf solchen Erfolgen auszuruhen, sondern weiter zu arbeiten und den Widerstand von der Basis, aus den Städten und Gemeinden ins Parlament zu tragen. Auch deshalb kandidiere ich für den Deutschen Bundestag.
Denn genau wie gesellschaftliche Visionen mit konkreter politischen Arbeit verbunden werden müssen, um erfolgreich zu sein, müssen wir noch stärker als bisher versuchen, die Arbeit im Parlament mit den Bestrebungen einer breiten und stetig wachsenden außerparlamentarischen Bewegung zu verbinden. Gerade in diesem Bereich habe ich seit Jahren eine Vielzahl an Erfahrungen gesammelt, sei es als Hochschulvertreter, als Mitinitiator des Leipziger Bürgerentscheids, bei unserem jährlich stattfindenden politischen Filmfestival "globaLE" oder als Mitglied in der AG Finanzmarkt und Steuern von attac. Mit meiner Kandidatur für den Bundestag will ich mich davon aber keineswegs verabschieden, sondern meinen politischen Wirkungskreis erweitern, um dazu beizutragen, einer Politik im Interesse der Mehrheit zum Durchbruch zu verhelfen und sie auf eine möglichst breite Basis zu stellen.
Biografisches
politisches, berufliches, privates -
• 2013, parteiloser Direktkandidat der Partei DIE LINKE im Bundestagswahlkreis 153, Leipzig II. (Zum Wahlkreis Leipzig II gehören die Stadtbezirke Mitte, Süd, Südost, Südwest und West.)
• 2013, Mitinitiator der Leipziger Bürgerinitiative für eine Privatisierungsbremse
• Mitorganisation des jährlich stattfindenden globaLE Filmfestivals
• seit 2010 Mitglied im Hochschulrat der HTWK Leipzig
• seit 2010 Mitglied im Koordinierungskreis von attac Deutschland. (Während des Wahlkampfs zur Bundestagswahl ruht das Mandat im attac Kokreis.)
• 2009-2012 Lehrauftrag auf Honorarbasis im Rahmen des "studium generale" an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
• 2009, Mitinitiator des Bündnis gegen Atomkraft Leipzig
• seit 2009, Mitglied des Institut für Bauwirtschaft der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK). Schwerpunkt: Rekommunalisierung vs. Privatisierung
• 2009 parteiloser Kandidat der Partei DIE LINKE im Wahlkreis Leipzig Süd zur Bundestagswahl, (Wahlergebnis)
• 2008 Mitinitiator APRI-Netzwerk von kommunalen Bürgerinitiativen
• 2007-2008 Mitinitiator des erfolgreichen Leipziger Bürgerentscheids für den Erhalt der kommunalen Unternehmen
• 2008-2011 Promotionsstipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung
• seit 2008, Doktorarbeit bei Prof. Michael Hartmann (TU Darmstadt / Elitesoziologie), Prof. Helmuth Berking (TU Darmstadt / Stadtsoziologie) und Prof. Bernd Reichelt (HTWK Leipzig / Bauwirtschaft). Arbeitstitel: "Der Einfluss lokaler Eliten auf die Privatisierung kommunaler Leistungen - Vergleichende Analyse eines Spannungsfeldes, dargestellt am Beispiel deutscher Großstädte."
• 2004-2008 Arbeit für diverse Ingenieur- und Architekturbüros
• 2006 Mitinitiator Unisolar Leipzig e.V.
• Seit 2005 Mitglied der Bundes AG Finanzmarkt und Steuern von attac Deutschland (in diesem Rahmen u.a. Mitarbeit im Netzwerk Steuergerechtigkeit)
• 2004/2005 Mitglied des akademischen Senats der HTWK Leipzig
• 2004-2007 Masterstudium Bauingenieurwesen an der HTWK Leipzig, Abschluss als Ma.Sc. 2007 Thema der Abschlussarbeit: Ursachen und Auswirkungen von Entstaatlichung öffentlicher Einrichtungen auf die Stadtentwicklung im Kontext einer gesamtgesellschaftspolitischen Entwicklung (am Beispiel der Privatisierung der WOBA Dresden)
• 2003/2004 Sprecher der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS)
• 2002/2003 Arbeit, Stadtplanungsbüro in Tamil Nadu, Indien
• 2000-2004 aktiv in der akademischen Selbstverwaltung und im StuRa der HTWK Leipzig
• 2000-2004 Studium der Architektur an der HTWK Leipzig, Abschluss als Diplom-Ingenieur für Architektur.
• 2000 Bolivien
• 1998 Fachabitur in Chemnitz
• 1995-1997 Ausbildung zum Assistenten für Elektrotechnik und Informatik an der Industrieschule in Chemnitz
• Geboren am 10.12.1978 in Karl-Marx-Stadt (jetzt Chemnitz)
Mitgliedschaften
• attac
• Mehr Demokratie e.V.
• Förderverein der Hochschule für Technik Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK)
• Tax Justice Network (Netzwerk Steuergerechtigkeit)
• globaLE e.V.
• ver.di