Warum kandidiere ich für die ödp?
In der Wende war ich aktiv an den Friedensgebeten und Demos in Worbis und Leinefelde beteiligt. Um an den ersten, freien Wahlen 1990 teilnehmen zu können, gründeten wir einen Kreisverband Eichsfeld des Demokratischen Aufbruchs (DA), der ersten Wendepartei, für den ich in den Stadtrat Worbis und Kreistag Worbis gewählt wurde. Die Fusion des DA mit der CDU wurde mehrheitlich von der Basis nicht mitgetragen. Um weiterhin politisch aktiv sein zu können, suchten ich nach einer Partei der Mitte, die sich für Umweltschutz, Schutz des Lebens auf allen Ebenen und soziale Gerechtigkeit einsetzte. Ich war mit Vielem nicht einverstanden, was uns ehemaligen DDR-Bürgern übergestülpt wurde. Vor allem das Wüten der Treuhand war kritikwürdig, die alles platt walzte, was aus DDR-Zeiten stammte und keinen westlichen Investor hatte. Ohne diese westlichen Investoren überhaupt anzusehen erhielten diese für 1 symbolische Mark Immobilien, Betriebe und erhebliche Förderzulagen, die irgendwo, nur nicht bei uns landeten. DDR-Bürger mussten allerdings den vollen Wert einer Immobilie bezahlen. Die Partei, die ich suchte fand ich in der ödp. Zunehmend wurde für mich die Benachteiligung der Familien durch den Generationenvertrag von Bedeutung, sowie die Notwendigkeit eines Ausgleiches in Form des Erziehungsgehaltes für Familien mit Kindern. Denn die Familien zahlen jetzt Steuern und in die Sozialkassen ein und investieren gleichzeitig in die zukünftigen Zahler (ihre jetzigen Kinder), haben davon aber weniger, da sie durch kinderbedingte Unterbrechung ihrer meist schlechter bezahlten Tätigkeiten auch weniger Rente beziehen werden. Auch die Ablehnung von Konzernspenden macht die ödp sympathisch. Dieses muss jedoch durch ein Verbot ergänzt werden, Gesetzestexte außerhalb der entsprechenden Ministerien zu formulieren. Auch hier sind Lobbyisten Tür und Tor geöffnet.
Mein Leitgedanke ist: Wir haben diese Erde nicht geerbt, sondern von unseren Enkeln nur geliehen. Deshalb ist eine 100%ige Umstellung auf alternative Energien kurzfristig notwendig und auch möglich, nicht erst 2050, wie es die Bündnisgrünen fordern.
Ein gemeinsames Lernen bis zur 8. Klasse mit anschließender 4-jähriger Gymnasialstufe, bzw. Schulabschluss nach der 8. oder 10. Klasse ist nicht auf dem Mist von SPD, Grünen oder Linken gewachsen. Sie hätten es ja während ihrer Regierungsverantwortung ändern können. Aber bis 2005 war das auch für diese Parteien kein Thema. Ich, als Vorstandsmitglied der ödp des Landesverbandes Thüringen, vertrete dieses Schulmodell seit der Wende aus meiner eigenen Erfahrung und den Erfahrungen mit den Schulsystemen meiner 4 Kinder und Enkel heraus. 3 miserable Pisastudien (Prüfung der 14-jährigen), sowie das relativ gute Abschneiden in der Iglustudie (4. Klasse) zeigen die gravierende Verschlechterung durch das 3-gliedrige Schulsystem. Eltern, die auf eine gute Schulbildung Wert legen, weichen auf Privatschulen aus. Durchschnittsverdiener können sich das aber schon nicht mehr leisten. Es kommt zu einer sozialen Selektion. Dieses angestrebte Schulsystem ist kein Experiment mehr, sondern wurde in der frühen DDR praktiziert und von den skandinavischen Ländern erfolgreich abgekupfert. Auch Vertreter von Thüringer Wirtschaftsverbänden, die ja bekanntermaßen eher CDU- und FDP-freundlich sind, fordern bereits eine 8-klassige Grundschule wegen mangelhaften Schulkenntnissen der Auszubildenden.
1.) Die Lernmotivation ist auch bei schwächeren Schülern deutlich höher. Diese erfahren durch die Besseren Unterstützung. Das Lernniveau ist kaum schlechter als in den entsprechenden Gymnasialklassen.
2.) Diese Schule vermittelt nicht nur Wissen, sondern übt auch positive, soziale Verhaltensweisen ein.
3.) Eine Abwahl naturwissenschaftlicher Grundlagenfächer ist in unserer flexibilisierten Studien- und Arbeitswelt unsinnig.
4.) Die entsprechend des demographischen Wandels sinkende Schülerzahl muss nicht auf 3 Klassen aufgeteilt werden, so dass sinnvolle Klassengrößen mit Schule vor Ort länger erhalten bleiben kann.
5.) Zentrales Abitur erhöht die Vergleichbarkeit.
6.) Erweiterung der Kompetenz des Bundes und der Kommunen machen Landesaufgaben und Bundeskultusministerkonferenzen, die nie etwas zustande gebracht haben, überflüssig.
7.) Keine Studiengebühren, keine Zweitwohnungssteuer, die hauptsächlich Studenten trifft, und der Herkunftsregion zusätzliches Geld entzieht.
Ich trete als Direktkandidat des Wahlkreises 189 (Nordhausen, Eichsfeld, Unstut-Hainich-Kreis) für die ödp an, und stehe auf dem 1. Platz der Thüringenliste der ödp.